Trainingsstart Basketballer von ME-Sport und TuS Hilden sind auf dem Sprung

Hilden/Mettmann · Die Oberliga-Rivalen Mettmann-Sport und TuS Hilden nehmen das Training auf dem Freiplatz wieder auf. Seit mehr als einem Jahr haben beide Mannschaften keinen Wettkampf mehr bestritten – eine völlig ungewohnte Situation.

 Der Mettmanner Yannick Schnöring (r.) versucht, sich im Oberliga-Derby der Saison 2019/20 gegen TuS-Stammkraft Marcus McLaurin durchzusetzen.

Der Mettmanner Yannick Schnöring (r.) versucht, sich im Oberliga-Derby der Saison 2019/20 gegen TuS-Stammkraft Marcus McLaurin durchzusetzen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Gut 15 Monate ist es her, dass die Basketballer von ME-Sport ein Spiel absolvierten. „Das ist schon krass“, sagt Timo Vogt, Sprecher des Oberligisten. Nach dem ersten Lockdown im vergangenen März konnte die Mannschaft von August bis Oktober zumindest wieder trainieren – doch auch das scheint wie ein Erlebnis aus ganz ferner Zeit. Um so mehr freute sich Timo Vogt am Dienstag auf den Feierabend. „Wir wollen heute das erste Mal mit ein paar Leuten auf den Platz gehen. Mal schauen, ob wir den Korb noch treffen“, erzählte der Korbjäger.

Angesichts der sinkenden Infektionszahlen in der Corona-Pandemie ist die Hoffnung groß, vielleicht schon nächste Woche in die Sporthalle zurückkehren zu können. „Seit einigen Wochen laufen ja in der NBA die Play-Offs – das motiviert schon sehr, mal wieder selbst zu zocken. Die Vorfreude steigt auf jeden Fall und die Aktivität in unserer WhatsApp-Gruppe ist groß“, berichtet Vogt.

Derweil veröffentlichte der Westdeutsche Basketballverband den neuen Rahmenterminplan. Demnach plant der WBV den Saisonstart in der Oberliga für das Wochenende 30./31. Oktober. „Wir sind auf dem besten Weg zu einer gewissen Normalität im Basketball. Die Inzidenzwerte fallen kontinuierlich, sodass endlich Besserung in Sicht ist. Wir wollen jetzt den Weg zurück in die Normalität finden. Das Grundgerüst der Spielpläne ist veröffentlicht, ebenso, was wir in der neuen Saison vorhaben, wann es los gehtund wer in welchen Ligen spielt, erklärt WBV-Präsident Uwe J. Plonka.

Bis zum Start nach dem Ende der Herbstferien bleiben den Mannschaften rund viereinhalb Monate, um sich nach dem langen Corona-Lockdown wieder in Form zu bringen. „Das werden wir wohl hinbekommen“, stellt Vogt lachend fest und fügt hinzu: „Wäre klasse, wenn der Spielbetrieb in diesem Jahr wieder normale Züge annimmt.“ Und dann richtet sich sein Blick schon weiter nach vorne: „Wir wollen alles dafür tun, um nächste Saison wieder erfolgreich oben mitzuspielen. Das ist der Anspruch, den wir an uns selbst haben, aber das sollten wir schaffen.“ Ein Ziel, das ME­­­-Sport mit bewährtem Personal angeht. „Es hat sich nichts verändert, das Team ist so bestehen geblieben“, bestätigt Vogt. Eine Spur nachdenklicher sagt er dann: „Sieben Monate Lockdown – das hinterlässt Spuren. Mal schauen, ob der Biss noch da ist und ob wir noch den Korb treffen.“

Auch Oberliga-Rivale TuS Hilden nahm am Dienstag das Training wieder auf. Zunächst natürlich auf dem Freiplatz – 15 Leute plante Nadine Homann ein. „Wir machen alles ohne Kontakt, fangen ganz langsam an“, erläutert die Übungsleiterin und führt dann näher aus: „Wir beginnen mit einfachem Training für Anfänger, also mit Passen, Dribbeln, Laufen und Werfen. Der ganze Körper muss sich erst wieder daran gewöhnen, deshalb werden wir die ersten Einheiten ganz locker machen.“

Auch Homann hofft, dass es für die Basketballer bald wieder in die Halle geht, denn auf dem Freiplatz sind die Sportler zu abhängig vom Wetter. „Wenn es vielleicht regnet und nass ist, geht keiner richtig zur Sache – wenn man auf diesem Gummiboden sprintet und ausrutscht, gibt das im Gegensatz zur Halle Schürfwunden, die keiner haben will“, sagt die TuS-Trainerin. Ihr Plan für die nächsten Wochen? „Im Juni steht Grundlagentraining auf dem Programm, da bereiten wir den Körper vor. Im Juli wollen wir dann in das richtige Basketballtraining einsteigen, um wieder Gefühl für den Ball zu bekommen. Normalerweise geht das ja ganz schnell, ähnlich wie beim Fahrradfahren.“

Angesichts der umfassenden Vorbereitung, die nach dem langen Stillstand gerade im basketball-spezifischen Bereich notwendig ist, nennt Homann den späten Meisterschaftsstart Ende Oktober „in Ordnung“. Und stellt dann einen Moment später fest: „Man muss abwarten, wie sich das Ganze weiter entwickelt. Es kann ja ganz schnell wieder in die andere Richtung gehen.“ Auch deshalb übt sich die TuS-Trainerin weiterhin in Zurückhaltung: „Im Moment plane ich immer nur für die nächsten beiden Wochen, damit sind wir auf der sicheren Seite.“

Wie ist denn überhaupt die personelle Lage? „Grundsätzlich haben vor einiger Zeit alle gesagt, dass sie bleiben. Ich habe jetzt noch keine Gespräche geführt, ob jemand wechseln will. Es gibt ja auch eine ganz normale Fluktuation wegen Studium oder Job“, erzählt Nadine Homann. Die Corona-Krise birgt eben Unwägbarkeiten, die noch niemand absehen kann. In normalen Zeiten hatte die TuS-Trainerin im Juni längst konkrete Vorstellungen über die Zusammensetzung ihres Teams, jetzt aber scheint sie sich notgedrungen in Gelassenheit zu üben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort