Analyse Basketball: Mettmann-Sport ist heiß auf den Saisonstart

Mettmann · In der vergangenen Spielzeit setzte sich der Aufsteiger gut in Szene. Weil der Verband wegen Corona die Saison abbrach, blieb der Traum vom Vizetitel unerfüllt. Jetzt sind die Mettmanner Basketballer wieder voller Tatendrang, dürfen aber noch nicht loslegen.

 Zum Auftakt der letzten Saison trat ME-Sport beim TuS Hilden an. Hier setzt sich Timo Vogt (am Ball) gegen Marc Hanheide durch.

Zum Auftakt der letzten Saison trat ME-Sport beim TuS Hilden an. Hier setzt sich Timo Vogt (am Ball) gegen Marc Hanheide durch.

Foto: Blazy, Achim (abz)

In der vergangenen Saison kamen die Basketballer von Mettmann-Sport in der Oberliga recht schnell auf Touren. Zumindest in fremder Halle wusste der Aufsteiger zu überzeugen und lag nach sechs Spieltagen mit vier Siegen und zwei Niederlagen auf dem dritten Tabellenplatz. Ein Auftakt nach Maß für die Mannschaft von Peter Lux, die innerhalb von zwei Jahren den Durchmarsch von der Bezirksliga bis in die Oberliga schaffte und gleich am ersten Spieltag in der neuen Umgebung im Derby den etablierten TuS Hilden in die Schranken wies. Auch im weiteren Verlauf der Saison mischten die ME-Sport-Basketballer an der Spitze mit, durften sich zwischenzeitlich sogar Hoffnungen machen, den Sprung in die 2. Regionlliga zu schaffen. Letztlich aber hatten die Favoriten TG 81 Düsseldorf und TV Jahn Königshardt die Nase vorn.

Allerdings bot die Mannschaft von Peter Lux im Rückrunden-Duell beim Spitzenreiter TG 81 eine starke Leistung, gab sich nur knapp mit 90:95 geschlagen. Eine Minute vor dem Abpfiff stand es noch 90:90, dann aber fehlte den Mettmannern die Abgeklärtheit, die Überraschung perfekt zu machen. Statt dessen bewiesen die Düsseldorfer von der Freiwurflinie Nervenstärke, verwerten drei von vier Versuchen – und gingen als Sieger vom Parkett.

Vier Spieltage vor dem Saisonende witterte der Liga-Neuling aber noch die Chance, zumindest am TV Jahn Königshardt vorbeizuziehen, Rang zwei zu erobern und damit die Möglichkeit zu wahren, vielleicht als Vizemeister aufzusteigen. Ein Traum, den die Corona-Pandemie jäh beendete – Anfang April brach der Westdeutsche Basketballverband die Saison ab.

Sieben Monate später sind die Mettmanner weit davon entfernt, endlich wieder in den Wettkampf einzusteigen. Denn schon zweimal verschob der WBV inzwischen den Saisonstart. Zunächst von August auf Oktober, dann auf den Anfang des nächsten Jahres. Aktuell sind die Amateursportler behördlicherseits als Mannschaft wieder zum Nichtstun verdonnert, dürfen sich lediglich individuell fit halten. „Uns hat das tatsächlich sehr geärgert, als beschlossen war, dass wir nicht in der Halle trainieren dürfen“, sagt Timo Vogt. Der Teamsprecher fügt hinzu: „In den vier Wochen vor der Schließung waren wir richtig gut im Training, hatten regelmäßig eine gute Beteiligung. Wir hatten uns sehr gefreut, dass die Saison endlich los geht.“ Vogt gesteht: „Wir hatten es schon fast vermutet, aber noch die Hoffnung, dass die Saison gestartet werden kann. Leider ist es anders gekommen.“

Auch die Aussichten fürs neue Jahr scheinen nicht gut. „Man kann schlecht in die Glaskugel schauen, aber wenn überhaupt, dann wird es wohl nur eine verkürzte Saison mit einer Rückrunde geben“, stellt Timo Vogt. An das schlimmste Szenario mag er gar nicht denken – einen Ausfall der Saison überhaupt. „Alle sind heiß darauf, sich wieder als Mannschaft zu messen, aber wir sind nicht im Profisport, in der Oberliga werden nur wenige Spieler gesponsert“, sagt der Korbjäger, betont jedoch: „Das Gemeinschaftsgefühl ist einfach nicht ersetzbar. Der Sport ist ein Ausgleich zum Arbeitsleben, garantiert soziale Konakte durch das Training zweimal die Woche und eine gemeinsame Laufeinheit.“ Positive Erlebnisse, die auch der Gesundheit dienen. Nun aber müssen sich die ME-Sport-Basketballer wieder einmal allein fit halten – und dabei auch den inneren Schweinehund bekämpfen. „Die Motivation, in der Halle mit den anderen zu trainieren, ist eine ganze andere. Mit dem Ziel vor Augen, dass die Saison startet, war die Intensität sehr hoch und wir haben uns gegenseitig angespornt. Die jetzige Situation drückt auf die Stimmung“, führt Vogt aus.

In einer möglicherweise verkürzten Spielrunde müssen die Mettmanner aber von Beginn an wieder hellwach sein. „Bei Hin- und Rückrunde gibt es gerade in der Rückserie noch die eine oder andere Überraschung. Bei nur einer Runde ist alles etwas pikanter“, erklärt Vogt. Das Ziel bleibt gleich: „Wir wollen wieder oben mitspielen.“ Auch deshalb besteht der Wunsch, „sobald wie möglich wieder trainieren zu können“.

Aus der Vorsaison blieb der Kern der Mannschaft erhalten. Nicht mehr dabei sind Markus Braun und Mike Lysien, die sich beide aus privaten Gründen verabschiedeten. Fabian Berens steht aufgrund seiner Ausbildung nur sporadisch zur Verfügung. Neu im Kader ist Sergej Bachmeier, der bereits früher bei ME-Sport spielte und sich auch deshalb schnell ins Teamgefüge integrierte. Markus Erler (Kreuzbandriss) fällt noch aus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort