Handball Ausgleich in letzter Sekunde
Handball · Der abstiegsbedrohte Handball-Oberligist erreicht gegen den Titelaspiranten Borussia Mönchengladbach nach klaren Rückständen ein 32:32. Vor allem Kampfgeist, Moral und Stehvermögen zeichnet das Team des Trainergespanns Markus und Tom Neußer aus.
Mettmann-Sport – Borussia Mönchengladbach 32:32 (14:17). Noch zehn Sekunden waren zu spielen. Die konsequent ihre Linie pfeifenden Unparteiischen Yvonne Stüsgen und Jürgen Senft entschieden auf Stürmerfoul gegen die Gladbacher und stoppten die Zeit, da an der Freiwurfstelle gewischt werden musste. Nach dem Wiederanpfiff kam der Ball zu Jens Fischer, der leitete sofort zu Andreas Reimers weiter. Der bis dahin mit neun Treffern beste Mettmanner Werfer schloss aber nicht selbst ab, sondern bediente den jungen Alex Metz, der zwei Sekunden vor der Schlusssirene von der rechten Außenposition den glücklichen, aber nicht unverdienten 32:32-Endstand erzielte und einen wichtigen Punktgewinn für die abstiegsbedrohten Mettmanner Oberliga-Handballer sicherte. Der vom Stress der 60 Minuten gezeichnete Trainer Markus Neußer konnte sich dann auch nur zu einem kurzen Kommentar durchringen: "Eine starke kämpferische Leistung der Jungs mit einem diesmal glücklichen Ende für uns."
Nicht zu beruhigen waren dagegen die Mönchengladbacher, die sich aufgrund der letzten Szenen ungerecht behandelt fühlten und im Spielbericht sogar einen Einspruch eintragen ließen. Da es sich aber um eine Tatsachen-Entscheidung des Schiedsrichter-Gespanns handelte, dürfte dieser aber keine Chance haben.
In der Anfangsphase überraschten die Mettmanner die Gäste mit einer konsequenten Deckung und durchdachten Angriffszügen, lagen in der achten Minute sogar mit 6:4 in Führung. Dann folgte allerdings eine Phase mit vielen unkonzentrierten Aktionen, die die Gladbacher mit vier Treffern in Folge "bestraften". Danach hielten die Borussen die Gastgeber stets mit zwei bis drei Toren auf Distanz und lagen auch beim Seitenwechsel mit 17:14 vorne.
Den besseren Start in die zweite Hälfte hatten dann aber wieder die Mettmanner, die mit vier Treffern in Folge bei nur einem Gegentor zum 18:18 ausglichen. Dann wechselte Gladbachs Trainer Zoran Cutura aber wieder seinen Stammkeeper René Mayeur ein, der den glücklosen Martin Becker ablöste – und plötzlich kippte das Spiel erneut zugunsten der Gäste. Denn immer wieder scheiterten die Mettmanner trotz guter Wurfpositionen am bärenstarken René Mayeur, der den größten Anteil am Vorsprung der Borussen hatte, der sogar bis auf 29:25 anwuchs. Dennoch resignierten die ME-Sport-Handballer keineswegs, bewiesen ihre gute Moral und ihr großes Stehvermögen. Spätestens beim 32:29 zwei Minuten vor dem Ende schien der Gladbacher Sieg perfekt. Doch dann folgte die dramatische Schlussphase mit dem glücklichen Ende für die Mettmanner.
Den einen oder anderen Spieler aus der insgesamt überzeugenden Mannschaft hervorzuheben, wäre eigentlich nicht gerecht, doch Routinier Andreas Reimers brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: "Heute haben uns die Youngster Christian Kruse und Alex Metz den A . . . gerettet. Die beiden haben klasse gespielt und mit ihrer tollen Abschlussquote dafür gesorgt, dass wir noch den einen Punkt holen konnten."
