Leichtathletik Ansporn für die ganze Familie

Die Leichtathletik-Abteilung des Haaner TV betreut die Abnahme der Prüfungen auf der Sportanlage an der Hochdahler Straße. Wenn Kinder und Eltern gemeinsam zur Tat schreiten, machen die Übungen noch mehr Spaß.

Während bei annähernd 35 Grad im Schatten viele Menschen ihren Tag im Freibad und der Eisdiele um die Ecke verbringen oder erst gar nicht vor die Tür gehen, schwitzen Kinder und Erwachsene für das Familiensportabzeichen in Haan. In mindestens fünf verschiedenen Sportarten gilt es für Jung und Alt, die eigene Leistungs- und bei diesen Temperaturen auch Leidensfähigkeit unter Beweis zu stellen, um den offiziellen Anforderungen des Deutschen Olympischen Sportbundes zu entsprechen.

Während an diesem Tag zunächst die Kinder und Jugendlichen zwischen acht und 17 Jahren die Prüfungen des Jugendsportabzeichens ablegen, sind im Anschluss Eltern, Großeltern und erwachsene Geschwister der Kinder gefordert.

Das Familiensportabzeichen als zusätzliche Auszeichnung für Familien mit mindestens drei Teilnehmern an den Prüfungen ist Ansporn an sich. Die Leichtathletik-Abteilung des Haaner TV organisiert die Veranstaltung auf dem Sportplatz an der Hochdahler Straße. Die Hobbysportler sprinten über die rote Tartanbahn, springen in die staubtrockene Sandgrube oder kämpfen mit dem Gewicht des schweren Eisens beim Kugelstoßen.

Etwas unsicher bereitet sich dort auch Ralf Carraro auf seinen ersten Stoß vor. Immerhin soll der Haaner die 7,25 Kilogramm schwere Kugel über 7,5 Meter befördern. So schreibt es der DOSB in seinen Mindestanforderungen vor. Nach einer kurzen Konzentrationsphase betritt Carraro den Abstoßkreis, setzt die schwere Eisenkugel am Hals an, geht in die Hüfte — und beweist lässig mit einem impulsiven Stoß gleich im ersten Versuch sein Können. Auf Anhieb erfüllt er die Norm und lässt voller Freude seine Weite auf der offiziellen Laufkarte, also dem Wertungsbogen, eintragen.

"Das war schon in Ordnung. In der Schulzeit habe ich das Jugendabzeichen mal gemacht und es vor zwei Jahren noch einmal probiert, bin aber an den 100 Metern gescheitert", so Ralf Carraro. Doch in diesem Jahr geht der Haaner optimistischer an den Start: "Wenn die Waden mitspielen und ich keine Krämpfe bekomme, schaffe ich das. Einzig der Hochsprung wird eine enge Kiste, aber vor zwei Jahren habe ich den noch geschafft."

Besonders erfreut und stolz zeigten sich die HTV-Verantwortlichen und die Aktiven über den neu gestaltete Sportplatz an der Hochdahlerstraße. "Die neue Anlage ist einfach toll. Es macht viel mehr Spaß, denn die Kinder kennen solche Bedingungen von den großen Wettkämpfen", schwärmt Astrid Siebert, Leiterin der Leichtathletik-Abteilung des HTV. Zumal der neue Untergrund auch der Leistung der Sportler zugutekommt: "Auch wenn es für die Kinder noch etwas ungewohnt ist, laufen alle bessere Zeiten — und es ist viel gelenkschonender als früher", freut sich Siebert über die Steigerungen. Sie selbst macht bereits zum sechszehnten Mal das Sportabzeichen für Erwachsene.

Mit der großen Hitze an diesem Tag haben vor allem die Kinder des HTV zu kämpfen. Ihr Ziel ist das Jugendsportabzeichen. In der prallen Sonne haben gerade Oliver (10) und Felix (11) erfolgreich den 50 Meter-Lauf absolviert. "Wir haben bis jetzt alles problemlos geschafft. Das Hauptproblem ist, dass es heute zu heiß ist", stöhnt Oliver.

Doch sein Freund Felix hat das Geheimrezept für einen kühlen Kopf parat: "Wir haben immer im Schatten gesessen und viel getrunken." Auch mit der neuen Tartanbahn ist der Elfjährige sehr zufrieden. "Auf Asche hat hier früher immer alles gequalmt beim Laufen", sagt er trocken. Der abschließende 800-Meter-Lauf fiel letztlich der Hitze zum Opfer und wird während der normalen Trainingseinheiten nachgeholt.

(RP)
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