Motorsport An die Grenzen gehen

Interview Der Hildener Ralf Weiner startet bei der BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft. Mit seinem Freund Eddy Althoff steuert einen 470 PS starken Porsche

Ralf Weiner startet bei der BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft in der Breitensport-Rennserie mit seinem eigenen Team "GTW-Weiner" auf dem Nürburgring. Der Unternehmer und sein Freund Eddy Althoff steuern den rund 470 PS starken Porsche GT3 RS. RP-Mitarbeiter Patrick Jansen sprach mit dem Hildener über seine Leidenschaft.

Was genau ist die BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft?

Weiner Die BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft ist die größte Rennserie der Welt. Bis zu 220 Teilnehmer starten in über 15 Klassen auf der Nordschleife des Nürburgrings. Es gibt zehn vierstündige Rennen im Jahr. Die Leistungsstufen bewegen sich von etwa 150 bis 650 PS. Die Fahrzeuge fahren Durchschnittsgeschwindigkeiten von etwa 165 Stundenkilometer und erreichen einen Spitzenwert von über 300 Stundenkilometer. Ich startete zuletzt mit meinem Porsche in der Klasse SP7, in der auch Dodge Viper GTS, Aston Martin DB 9 und ähnliche Renner mitfahren. Das ist für die Zuschauer natürlich sehr spektakulär.

Wie sieht ein Rennwochenende für Sie konkret aus?

Weiner Wir reisen freitags an. Dann nimmt die Rennleitung unser Fahrzeug ab und prüft, ob alle Regularien eingehalten sind. Am Abend beziehen wir unsere Box und nehmen letzte Überprüfungen und Einstellungen am Fahrzeug vor. Am Samstagmorgen um 7.30 Uhr ist zunächst die Fahrerbesprechung und im Anschluss ab 8.30 Uhr die Qualifikation. Da dreht dann jeder Fahrer ein bis zwei Runden bis 10 Uhr, um einen guten Platz in der Startaufstellung zu ergattern — wie in der Formel 1 auch. Um 11 Uhr stellen sich die Fahrzeuge auf. Und nach einer Einführungsrunde beginnt um 12 Uhr nach einem fliegenden Start das vierstündige Rennen.

Welches Saisonziel haben Sie sich gesetzt?

Weiner Ich bin 2007 bisher einmal Vierter, einmal Zweiter und einmal Erster in meiner Klasse der Fahrzeuge bis zu vier Litern geworden. Und mein Ziel ist natürlich an die Erfolge aus den letzten Rennen anzuschließen und so viele Siege wie möglich zu erringen.

Welche Erfahrungen haben Sie bisher im Motorsport?

Weiner Ich bin seit 15 Jahren im Motorsport. Viele Fahrer unterschätzen die körperlichen und geistigen Voraussetzungen. Man muss sich physisch fit halten, sonst hat man im Motorsport keine Chance. Ich bin in den letzten Jahren die Vier-Stunden-Rennen auch allein gefahren.

Was macht für Sie die Faszination aus?

Weiner Das ist wie in jedem anderen Sport. Ich möchte an meine Grenzen gehen. Denn die Nordschleife ist immer eine Herausforderung, die Strecke sehr grenzwertig. Ich möchte als Maschinenbau-Ingenieur natürlich auch an die Grenzen der Technik gehen. Ich entwickle selbst Teile und habe schon verschiedene Patente angemeldet.

Wo steht die BF Goodrich Meisterschaft im Vergleich zu den großen Rennserien Formel 1 und DTM?

Weiner In die Formel 1 und die DTM fließen viele Markengelder und es ist eine Spielwiese für Hersteller. Die Langstreckenserie ist eher die sportliche Spielwiese. Auch für die Zuschauer sind Boxengasse und Startaufstellung frei zugänglich. Früher starteten bei uns fast nur Hobbyfahrer, mittlerweile aber mehr Werksteams.

(RP)
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