Fußball Absteiger tritt beim Aufsteiger an

Sc · Die Aufgabe beim SC Radevormwald ist für die Fußballer des 1. FC Wülfrath eine Rechnung mit vielen Unbekannten. Dennoch setzt der Trainer auf Sieg.

 Yasin Sahin.

Yasin Sahin.

Foto: Janicki

08 Radevormwald - 1. FC Wülfrath. Mit einem verdienten 2:0-Erfolg über Jugoslavija Wuppertal ist Fußball-Bezirksligist 1. FC Wülfrath erfolgreich in die Saison gestartet. Einen noch viel besseren Saisonauftakt erwischte der Aufsteiger Radevormwald. Die Mannschaft gewann überraschend deutlich mit 7:0 bei der SpVg. Solingen-Wald und setzte sich damit direkt an die Tabellenspitze. Überragender Akteur im Rader Team war Fatih Yamak, der allein vier Tore erzielte. Der Trainer der Gäste war nach dem Kantersieg schier aus dem Häuschen. "Das war der Wahnsinn", freute sich Erdal Demir.

Da wartet auf die FCW-Fußballer morgen Abend um 19.30 Uhr keine leichte Aufgabe, denn die Gastgeber haben anscheinend eine Menge Aufstiegseuphorie mit in die Bezirksliga genommen. Hinzu kommt, dass es der favorisierte Landesliga-Absteiger aus der Kalkstadt schwer hat, den Gegner einzuschätzen. "Diese Mannschaft kenne ich überhaupt nicht. In meiner langen Trainerlaufbahn habe ich dagegen noch nie gespielt", erklärt Maik Franke. Für den Wülfrather Trainer bedeutet der klare Auswärtssieg des Aufsteigers aber ein wichtiges Ausrufezeichen. "Wir werden dieses Team sehr ernst nehmen und mit der entsprechenden Einstellung in die Begegnung gehen. Ich gehe davon aus, dass Rade mit breiter Brust die Heimpremiere in der Bezirksliga bestreiten will."

Maik Franke ist aber nicht der Trainer, der aufgrund eines hohen Sieges des Gegners vor Ehrfurcht erstarrt. "Wir haben überhaupt keinen Grund unser Licht unter den Scheffel zu stellen. Schließlich haben wir unser erstes Spiel in der Bezirksliga souverän gewonnen, wobei ich aber auch einige Dinge gesehen habe, die wir in Zukunft verbessern sollten", sagt er. Damit deutet er wohl die schwache Chancenverwertung an. "Wir müssen am und im Strafraum viel schneller und konsequenter den Abschluss suchen." Seinen zentralen Angreifer Adem Cakat nimmt Franke jedoch bewusst aus der Schusslinie. "Es war für ihn sehr schwer, gegen einen solch kompakt stehenden Abwehrriegel, wie ihn die Wuppertaler formiert hatten, in Schussposition zu kommen."

Überhaupt geht der FCW-Coach davon aus, dass Radevormwald nicht nur hinten drin stehen wird, sondern selbst die Initiative ergreift, um zum Torerfolg zu kommen. "Wenn die Räume nicht ganz so eng werden, kommen hoffentlich auch wir eher zu guten Chancen." Zugleich ist Franke froh, dass er im Mittelfeld auf Yasin Sahin zurückgreifen kann - der Spielgestalter stand bereits gegen Jugoslavija überraschend in der Startelf stand. "Yasin hat sich vergangene Woche kurzfristig entschlossen, wieder für uns zu spielen. Er hat zwar die komplette Vorbereitung beim Mittelrheinligisten Halil Bergheim mitgemacht, fühlte sich aber letztlich im rund 40-köpfigen Kader und dem Umfeld nicht ganz wohl." Franke kann personell aus dem Vollen schöpfen und keinen Grund sieht, das siegreiche Team vom Sonntag zu ändern.

(klm)
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