Lokalsport 1:4 - 1. FC Wülfrath fehlt die Einstellung

Mettmann · Nur ein Wunder kann noch verhindern, dass die Kalkstädter in die Bezirksliga absteigen.

 Wülfraths Mittelfeldspieler Thomas Nawrath ist an Benraths Kapitän Swan Oehme vorbei.

Wülfraths Mittelfeldspieler Thomas Nawrath ist an Benraths Kapitän Swan Oehme vorbei.

Foto: Olaf Staschik

VfL Benrath - 1. FC Wülfrath 4:1 (2:0).

Eine böse Klatsche handelte sich die Wülfrather Fußballer beim VfL Benrath ein. "Was wir heute gezeigt haben, hatte mit Landesliga wenig zu tun", war Joachim Dünn über den erschreckend schwachen Auftritt seines Teams stocksauer. "Es passte einfach nichts zusammen. Bis auf Torwart Sebastian Herweg und Yasin Sahin brachte kein Spieler Normalform", betonte der sportliche Leiter. Die Benrather dagegen, die spielerisch auch keine besonders starke Mannschaft seien, hätten dieses Defizit durch Bissigkeit, großen Kampfgeist und Torgefährlichkeit ausgeglichen. "Das sind alles Dinge, die ich von unserem Team als Tabellenschlusslicht auch verlange." Es sei einmal mehr auffällig geworden, dass der FCW über einige gute Einzelspieler verfüge, aber die mannschaftliche Geschlossenheit komplett fehle.

Dünn mag da mit seiner Analyse richtig liegen. Jetzt macht sich bemerkbar, dass in den letzten Jahren der Kader nicht kontinuierlich, sondern wahllos ohne großes Konzept zusammengestellt wurde. Trainer Mesut Güngor und Joachim Dünn müssen jetzt die Scherben der letzten Jahre zusammenkehren. Es ist fraglich, ob es Mesut Güngor noch gelingt, ein Team zu präsentieren, dass über den Kampf zum Spiel findet und vielleicht mit viel Glück, doch noch den fast aussichtslosen Klassenerhalt schafft. Für den 1. FC Wülfrath wäre es sonst der erste Abstieg in die Bezirksliga seit der Fusion vor über 30 Jahren. Dem engagierten Vorsitzenden und Hauptsponsor Michael Massenberg, der kürzlich für 50-jährige Vereinstreue geehrt wurde, wäre es zu wünschen, das dem erst in der Winterpause geholten Mesut Güngor das Wunder gelingt. Wie heißt es so schön: Die Botschaft höre ich gern - allein mir fehlt der Glaube.

Für die mitgereisten Fans war die Vorstellung der Kalkstädter eine Zumutung. Bereits im Spielaufbau wurden Stockfehler gemacht, ein Zweikampfverhalten fand mehr oder weniger nicht statt und in der Offensive wehte ein laues Lüftchen. "Für mich ist es unbegreiflich, dass eine im Abstiegskampf stehende Mannschaft mit solch einer laschen Einstellung in eine so wichtige Begegnung geht. Das müssen uns die Spieler diese Woche einfach mal erklären, was bei ihnen im Kopf vorging", erregte sich Joachim Dünn.

Von Beginn an diktierten die Gastgeber das Geschehen. In der kompletten ersten Halbzeit hatte der FCWE nur durch Denis Levering und Yasin Sahin zwei Mini-Chancen. Der VfL hingegen markierte bereits nach fünf Minuten die 1:0-Führung, als die Gäste-Abwehr nach einer präzisen Flanke nicht im Bilde war und ein Benrather aus kurzer Distanz erfolgreich war. In der 27. Minute erhöhte Benrath auf 2:0. Im zweiten Durchgang konnte der FCW die Partie zunächst offener gestalten, ohne aber verwertbare Chancen herauszuspielen. Mit einem verwandelten Foul-Elfmeter erhöhte Benrath auf 3:0 (65.) Drei Minuten später gar das 4:0 für die Gastgeber. Der Ehrentreffer für den FCW durch Yasin Sahin resultierte ebenfalls aus einem Foulelfmeter.

FC Wülfrath: Herweg - Gehse, Simic, Guxha, Gordsielik (46 Kizilaslan), Ajro, Siedlarski (38. Nawrath), Ter Haar, Sahin, Levering (46. Taki), Günther.

(klm)
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