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Mettmann So war das Leben der Kinder in der Steinzeit

Mettmann · Die neue Sonderausstellung im Neanderthal Museum ist für einen Familienausflug geeignet. Die Besucher erfahren, wie das Leben von Kindern in der Steinzeit aussah.

 Im Ferienprogramm der Museumswerkstatt haben Kinder schon häufig Steinzeitmesser hergestellt.

Im Ferienprogramm der Museumswerkstatt haben Kinder schon häufig Steinzeitmesser hergestellt.

Foto: Kreis Mettmann

Wie Kinder in der frühesten Epoche der Menschheitsgeschichte den Tag verbrachten, darüber berichtet eine neue Sonderausstellung des Neanderthal Museums. Nachdem dort zuletzt Wölfe heulten und sich Hunde an den Doggy-Tagen umschauten, spielen vom 13. Juli bis 3. November "Steinzeitkinder" die Hauptrolle. Die im Neanderthal Museum konzipierte Ausstellung geht in archäologischen Quellen auf Spurensuche nach dem Leben von Kindern in der Zeit, als der Neandertaler durchs Tal der Düssel gestreift ist.

Im Sonderausstellungsbereich des Museums erfahren die Besucher in dieser Zeit Wissenswertes über das Kinder-Leben in der Steinzeit, heißt es in der Ankündigung des Museums. Wie war das, als Kind in der Eiszeit zu leben? Mussten sich die Kinder auch die Zähne putzen? Womit haben sie gespielt? Hatten sie Toiletten und wie haben sie sich saubergehalten? Sind auch Kinder schon mit auf die Jagd gegangen? Was gab es zu essen und zu trinken? Wie haben sie gewohnt? Welche Kleidung hatten sie? Diese Fragen heutiger Kinder an Steinzeitkinder versucht die Ausstellung zu beantworten und trägt dafür archäologische Belege zusammen. Deshalb ist die Ausstellung für Familienbesuche gut geeignet.

Ein zentraler nachgebauter Lagerplatz ist Mittelpunkt der Ausstellung. Zahlreiche archäologische Fundstücke und Rekonstruktionen verdeutlichen den Alltag der Steinzeitkinder. An spannenden Mitmachstationen können die jungen Museumsbesucher sich selbst als Steinzeitkind erleben. "Die Trennlinie zwischen Freizeit, Spiel und Arbeit war anders als heute damals fließender", heißt es in der Mitteilung des Museums. Was von den Steinzeitkindern spielerisch erlernt wurde, ermöglichte später das Überleben in der eiszeitlichen Umwelt.

An den Stationen können Kinder authentische Steinzeitkleidung überziehen, in der Jurte entspannen, angeln, barfuß über den Eiszeitpfad gehen und vieles mehr entdecken. "Es gilt, Forschungsmethoden der Archäologen nachzuvollziehen und selbst Tierknochen zu bestimmen, Pollen zu mikroskopieren oder Skelette zu puzzeln." Außerdem können ein Mammut- und ein Wollnashornbaby in Lebensgröße bewundert werden. Und beim Steinzeitquiz am Ende der Ausstellung können Kinder gemeinsam mit ihren Eltern entdecken, wie viel Steinzeitkind noch in ihnen steckt.

Auch knöcherne Überreste der Steinzeitkinder werden in der Ausstellung zu sehen sein. Einige Steinzeitkinder wurden in reich ausgestatteten Gräbern beigesetzt. Ein solches Grab, in dem der "Prinz" von Arene Candide, einer Höhle in Ligurien (Italien), reich geschmückt beigesetzt wurde, ist eines der Highlights der Ausstellung. Die Jäger und Sammler der letzten Eiszeit waren sehr aktive Menschen, die ihren Lagerplatz entsprechend dem Nahrungsangebot häufig verlegten. Ihre kleinen Gruppen gaben den Steinzeitkindern Schutz und Geborgenheit. "Die Kinder wurden bis zu einem Alter von etwa drei Jahren gestillt und häufig getragen. Sie waren gewiss sehr neugierig und durften Vieles selber ausprobieren."

Ganz so perfekt war das Paradies allerdings nicht: Die Kindersterblichkeit war viel höher als heute. An den Knochen können Wissenschaftler heute ablesen, dass die Kinder vor allem im Winter immer wieder unter Mangelernährung litten.

Zu der Ausstellung "Steinzeitkinder" gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm, insbesondere für Kinder. Und auf die warten zahlreiche Angebote in den Sommer- und in den Herbstferien.

(RP)
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