Erkrath Sinnliches Vergnügen

Düsseldorf · Als Maler Lichterfelde ist der aus Berlin stammende Dirk von Salzen in der Kunstszene bekannt. Der Grafiker arbeitet als Kommunikations-Designer für Politiker und Erkrather Bürgerinitiativen.

Wenn Dirk von Salzen, der Maler Lichterfelde, ein Bild malt, dann beginnt er damit in der Ecke links oben und endet rechts unten. „Ich schreibe meine Bilder“, sagt er augenzwinkernd. Seine künstlerische Leidenschaft gilt der „informellen Malerei“, die sich nach keinen festen Kompositionsregeln richtet, sondern die geistigen Impulse des Malers unmittelbar und uneingeschränkt ausdrückt. Diese spontane abstrakte Malerei ist für den Maler Lichterfelde „sinnliches Vergnügen pur“ und – im wörtlichen Sinne ein hautnahes Erlebnis. „Ich male nicht mit dem Pinsel oder einem anderen Werkzeug, damit wäre mir der Abstand zur Leinwand zu groß. Ich benutze lieber direkt die Hand.“

Studium in Berlin

Das sinnliche Erlebnis der freien Malerei hatte der Werbegrafiker in den 80-er Jahren für sich wiederentdeckt: „Ich habe in Berlin freie Malerei und Grafik-Design studiert und als Art Direktor in verschiedenen Agenturen gearbeitet bis ich mich 1973 selbständig gemacht habe. Das war mein Beruf, aber die Malerei hat mir gefehlt.“ Nach der langen Pause arbeitete sich Dirk von Salzen mit gegenständlichen Bildern wieder ins Thema ein. „Ich musste zunächst das Handwerk auffrischen, das war als Voraussetzung einfach notwendig.“

Seither genießt er die befruchtende Wechselwirkung zwischen freier Kunst und angewandter Gestaltung. In der Grundschule St. Johannes malt er einmal in der Woche mit einer Gruppe von Schülern. „Die Kinder haben mir mit ihrer Spontanität unheimlich viel beigebracht“, sagt der 68-Jährige. Als Grafiker unterstützt er die Anliegen von SPD und Erkrather Bürgerinitiativen. Den Raubbau an der Natur und den ungebremsten Flächenverbrauch in Erkrath betrachtet von Salzen mit Sorge. „Es wird genau das zerstört, was die Lebensqualität in Erkrath ausmacht.“

Von Salzen lebt seit 23 Jahren mit seiner Lebensgefährtin zwischen Hochdahl und dem Neandertal. In Erkrath trat er durch zahlreiche Ausstellungen mit der Künstlergruppe KuK in Erscheinung. Zusammen mit Erhard Löblein bildet er ein perfektes Ausstellungs-Duo: „Wir sind grundverschieden. Daher ergänzen wir uns so gut“, sagt er. In den vergangenen Jahren hatten die beiden zu Christi Himmelfahrt an dem Kunstfest „Artbreit“ in Unterfranken teilgenommen. Da die Veranstaltung in diesem Jahr ausfällt, öffnete der Maler Lichterfelde an Christi Himmelfahrt stattdessen sein Erkrather Atelier zur Besichtigung.

Gute Gespräche

Neben dem eher introvertierten Maler Lichterfelde ist Dirk von Salzen zugleich ein Werber und Kommunikations-Designer geblieben: Kontakte aufzubauen und zu halten war Teil seines Berufslebens und zeichnet ihn heute auch privat aus. Dazu gehören kleine Gesten wie die Gestaltung seiner künstlerisch wertvollen Weihnachtsgrüße ebenso wie das gute Gespräch unter Freunden. „Kommunikation ist mir sehr wichtig. Und besonders schön ist sie bei einem guten Glas Rotwein.“

(RP)
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