Erkrath Sie spucken nicht mehr

Düsseldorf · Die Stiftung St. Johannes unterstützt die Sanierung der Stockmann-Orgel.Fachleute aus der Eifel reinigen das Instrument. Spender werden noch gebraucht.

Der Klang ist grundtöniger, das Spucken der Pfeifen bereits verschwunden. Der Kirchenmusiker Mathias Baumeister gerät ins Schwärmen. „Ich erkenne das Instrument kaum wieder.“ Nach der großen Kirchenrenovierung 2005 wird die Stockmann-Orgel von St. Johannes der Täufer von der Firma Weimbs aus Hellenthal/Eifel gereinigt und repariert. Orgelbauer Alois Hersam hat gezaubert: Die früher schwach ausgebildeten Trompeten klingen jetzt viel intensiver.

Die Sanierung des 1970 angeschafften Instrumentes mit 21 Registern, 1551 Pfeifen, zwei Manualen und Pedal mit mechanischer Spieltraktur ist ein weiteres Projekt, für das sich die Stiftung St. Johannes der Täufer einsetzt. Die Gesamtkosten sind mit 29 899 Euro kalkuliert. Ursprünglich sollten nur 23 259 Euro investiert werden. Nach dem Öffnen der Bodenplatten auf der Orgelempore hat sich aber herausgestellt, dass auch die Traktur geändert werden muss. Das bedeutet, der Weg von den Tasten zu den Pfeifen, der mechanisch über Abstrakten (Drähte) läuft, hat künftig nur noch zwei Umlenkungen. Mit dieser Verringerung kann das zweite Manual auf dem Spieltisch leichter bedient werden. Diese Arbeiten verschlingen zusätzlich Kosten von 6600 Euro.

Es fehlen noch 6000 Euro

Vom Erzbistum Köln erwartet die Pfarre einen Zuschuss von 9540 Euro, so dass ein Eigenanteil von 20 359 Euro bleibt. Der Verkauf von Bausteinen, die Übernahme von Patenschaften für die 1551 Orgelpfeifen, Einzahlungen in eine als Spenderbox umgebaute Orgelpfeife, Sonderkollekten und ein Benefizkonzert am 21. Dezember sind die von der Stiftung angebotenen Möglichkeiten für die Gemeindemitglieder, sich an der Finanzierung der Orgelreparatur zu beteiligen. Offenbar haben Michael Stephan als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung und sein Team in den vergangenen Monaten kräftig die Werbetrommel gerührt: Der Gesamtbetrag der Finanzierungszusagen liegt bei 14 390 Euro. Zu den ursprünglich veranschlagten Gesamtkosten fehlen noch 2000 Euro; übernimmt die Stiftung auch die Mehrkosten für die Traktur, fehlen noch 6000 Euro.

Die Empore des Gotteshauses wurde in eine Werkstatt verwandelt. Orgelbauer Alois Hersam und der Auszubildende Christoph Morschhäuser reinigen die Kernspalten der Pfeifen, die der Unterbrechung des Luftbandes dienen. Feiner Kalkputzstaub und die aggressive Luftfeuchtigkeit hatte sich festgesetzt und den Klangcharakter verändert. Mit kleinen Stichen werden die Spalten für einen größeren Luftdurchlass angeritzt. Die Register werden zudem angeglichen, so dass sie gut miteinander verschmelzen. Die Orgel klingt von Natur aus scharf. Nach der Reparatur ist sie wohltuender anzuhören.

Mathias Baumeister weiß die Arbeit der Fachleute zu schätzen und freut sich über die neue Intonation. Und vor allem: Die Orgel lässt sich jetzt schon leichter spielen. Spätestens zum dritten Advent sollen die Sanierung abgeschlossen sein.

Orgelkonzert Fr. 21. Nov., 19 Uhr, Johanneskirche, mit Mathias Baumeister

(RP)
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