Mettmann Sicher im Straßenverkehr

Mettmann · 320 Kindergartenkinder singen, spielen, tanzen und raten mit Polizeioberrat Thomas Decken, bevor sie ihren Mobipass in Empfang nehmen. Der bescheinigt ihnen, dass sie sich perfekt im Straßenverkehr verhalten können.

 Thomas Decken zeigt Vorschulkindern in der Turnhalle des Berufskollegs den "coolen Mobipass", den alle Teilnehmer des Verkehrssicherheitstrainings erhalten.

Thomas Decken zeigt Vorschulkindern in der Turnhalle des Berufskollegs den "coolen Mobipass", den alle Teilnehmer des Verkehrssicherheitstrainings erhalten.

Foto: Dietrich Janicki

Wie hält man 320 Kindergartenkinder in Schach? Thomas Decken, Leiter der Direktion Verkehr der Kreispolizei Mettmann, und das Landespolizeiorchester NRW wussten es. In der Sporthalle des Berufskollegs Mettmann durften die Kleinen gestern trampeln, singen, raten und spielen, bevor sie alle ihren so genannten Mobipass am Neonbändchen in Empfang nahmen. Der scheckkartengroße Pass bestätigt den Kindern, dass sie ein Jahr lang am Verkehrstraining teilgenommen haben und als junge Fußgänger wissen, wie man sich auf dem Bürgersteig verhält, Zebrastreifen und Fußgängerfurth überquert und wann man an einer Fußgängerampel stehenbleibt.

Bernd Hildebrand, Leiter der Dienststelle Unfallprävention, ist mächtig stolz auf das neue Projekt und sein Ergebnis. "Fast alle Kindertagesstätten im Kreis – das sind immerhin 230 – haben an unserer Aktion teilgenommen", sagt er. Das heißt: Erzieherinnen und die Eltern haben nach einem Konzept der Polizei und des Projekts "Lott Jonn, Kindergarten in Bewegung" mit den Mädchen und Jungen das richtige Verhalten auf Bürgersteig und Straße eingeübt. Für die Kinder, die im Sommer eingeschult werden, ist der Weg nun frei für die Radfahrausbildung in der Grundschule, die ein weiterer Teil der Verkehrserziehung sein wird.

Kooperation mit Lott Jonn

Unter anderem wollen Polizei und Heide Förster von Lott Jonn mit ihrem Programm auch dazu anhalten, zu Fuß zu gehen und später Rad zu fahren. Bewegung gehört zum Konzept. "Überbehütete Kinder, die mit dem Geländewagen bis vor die Schultür gefahren werden, lernen nichts und bewegen sich nicht", sagt Bernd Hildebrand.

Nach dem Training haben sich die Polizisten vergewissert, dass die Mädchen und Jungen Fortschritte gemacht haben und sich "altersgemäß auf der Straße verhalten." Decken beziffert die Kindergarten- und Schulwegunfälle im Kreis als "gigantisch niedrig, und sie gehen weiter zurück", sagte er gestern.

Dass Polizisten in einer Uniform nach wie vor bei Kindern beliebte Autoritäten sind, konnte man gestern mehrfach beobachten. Der Bezirksbeamte Michael Herfurt wurde von seinen Kindern begeistert begrüßt. Und auch sonst waren die Kleinen glücklich, dass sich mancher Beamte zu ihnen auf den Boden hockte.

Mit Enthusiasmus sangen die Jungen und Mädchen zur Musik des Landespolizeiorchesters unter der Leitung von Scott Lawton, nachdem Sängerin Caro Pickshaus den Ton angegeben hatte. Natürlich ging es in den einfachen Texten um Straßenverkehr. Nicht ganz einfach war das musikalische Rätsel, bei dem die Musiker einen Unfall mit ihren Instrumenten darstellten. Fahrradklingel, Autotüre und Bremsenquietschen sowie der Crash und das Martinshorn mussten erraten werden. Moderator Peter Decken half den Kindern auf die Sprünge. "Diese Abschlussaktion soll ein kleines Dankeschön an die Teilnehmer sein", sagt Hildebrand.

(RP)
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