Mettmann Schule als Lebensraum

Düsseldorf · Beim Neujahrsempfang am Berufskolleg Neandertal in Mettmann fordert Ministerin Sylvia Löhrmann mehr Engagement für Bildung. Schulleiterin Brigitte Schneider verweist auf ihr breites Angebot.

Vom neuen Biologieraum des Berufskollegs Neandertal zeigte sich Landesbildungsministerin Sylvia Löhrmann besonders beeindruckt. "Biologie ist die Lehre vom Leben, und Schulen sollen gleichzeitig Lebensräume sein", betonte sie in ihrer Rede zum Neujahrsempfang. Die Schule der Zukunft dürfe niemanden zurücklassen, sondern müsse mit einem differenzierten und vielfältigen Unterrichtsangebot dafür sorgen, dass jeder sein Potenzial entfalten und später seinen Lebensunterhalt selbst verdienen könne.

"Unser Ziel ist es, mehr junge Menschen zu einem besseren Abschluss zu führen und auf die ständig wachsenden Anforderungen vorzubereiten." Die Personalabteilungen der Unternehmen erwarteten Mitarbeiter, die das Lernen gelernt hätten, ein solides Grundwissen mitbrächten und sich zugleich kreativ und engagiert zeigten.

Mehr Chancen auf Bildung

Die Gemeinschaftsschule sei eine Antwort auf diese gesellschaftlichen Herausforderungen. "Sie erhöht die Bildungschancen und kann besonders im ländlichen Raum ein Standortfaktor sein, wo die unterschiedlichen Schulformen schrumpfen und alleine nicht überlebensfähig sind", betonte die Ministerin. Sie habe 17 Gemeinschaftsschulen genehmigt und es lägen ihr weitere 40 Anträge vor.

Brigitte Schneider, die Leiterin des Berufskollegs, betonte ihrerseits, dass in ihrer Einrichtung einige Zielvorgaben der rot-grünen Landesregierung bereits umgesetzt seien. "Wir haben in den vergangenen zehn Jahren das Bildungsangebot sowohl in der Spitze als auch in der Breite ausgebaut." Es gäbe inzwischen zwei weitere Ausbildungswege, die zur Hochschulreife führten. Darüber hinaus habe die Schule, als Reaktion auf den Arbeitsmarkt, den Bereich Gesundheit und Soziales erweitert und den Ganztagsbetrieb eingeführt. "Im Sommer werden wir auch den Kfz-Mechatronikern ein Ganztagsangebot machen können."

In diesem Zusammenhang dankte sie vor allem Kreisdirektor Martin Richter, der zuvor die Eröffnung der Mensa für das Jahr 2013 verbindlich zugesagt hatte. "Das muss im Haushalt zwar noch organisiert werden, doch da bin ich zuversichtlich."

Der Forderung von Sylvia Löhrmann, die Inklusion behinderter Menschen als Chance auf dem Weg in eine zukunftsfähige Gesellschaft zu betrachten, konnte Brigitte Schneider ebenfalls ein intensives Engagement entgegen halten. "Wir haben bereits eine sonderpädagogische Förderklasse, in der wir Schülern, die in ihrem Lernverhalten eingeschränkt sind, Berufs- und Lebensperspektiven eröffnen." Für sie soll es künftig ein breites Ganztagsangebot geben.

(RP)
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