Mettmann Schülerin vergewaltigt

Düsseldorf · Die Polizei fahndet nach sechs Männern, die eine damals 15-Jährige im Jahr 2000 in Mettmann abwechselnd sexuell missbrauchten. Das Opfer ging erst jetzt zur Polizei. Der Haupttäter nannte sich "Bademeister".

Nach acht Jahren erst hat eine heute 23-jährige Frau aus Mettmann bei der Polizei Anzeige erstattet, weil sechs junge Männer sie beraubt und mehrfach vergewaltigt hatten. Sei Jahren leidet die Frau unter dem Trauma, das sie jetzt offenbarte.

Es war der 22. August 2000 gegen 13.45 Uhr. Die damals 15-jährige Schülerin befand sich auf dem Heimweg und traf auf dem Karpendeller Weg in Mettmann auf eine Gruppe von sechs Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 20 Jahren. Das Mädchen kannte die Bande. Die jungen Männer hatten sie bereits vor einigen Wochen beraubt. Sie wusste auch, dass die Täter schon andere Opfer in der Kreisstadt überfallen hatten.

Zu Boden geworfen

Sie wurde an diesem 22. August von den Jugendlichen angesprochen, bedroht und aufgefordert, Geld und Wertgegenstände herauszugeben. Massiv eingeschüchtert, so gestern ein Polizeisprecher, gab das Mädchen den Tätern seine Geldbörse mit Inhalt. Doch das Kleingeld reichte den Tätern nicht. Sie entrissen ihr den Rucksack und durchsuchten ihn. Als die Bande nichts Brauchbares fand, warf sie das Mädchen zu Boden.

Es wehrte sich, doch ein Angreifer zog ein Messer und hielt es dem eingeschüchterten Mädchen an den Hals. Die Täter entkleideten die Schülern. Dann vergewaltigten die Sechs ihr Opfer unter freiem Himmel wechselseitig. Das Opfer konnte nicht um Hilfe rufen, denn der Überfall geschah auf einem einsamen Weg. Erst am Ende des Martyriums durfte sie sich wieder anziehen und nach Hause gehen.

Die 15-Jährige erzählte niemandem von dem Erlittenen. Erst nach acht Jahren entschlosss sie sich zum Jahreswechsel 2007/2008 — mittlerweile in psychischer Behandlung — die Tat anzuzeigen.

Seit sieben Monaten fahndet die Polizei nach den Tätern. Die Ermittler trafen dabei auf Mettmanner, die sich an die Bande und deren schlechten Ruf erinnern. Niemand konnte aber konkrete Angaben zur Identität der Täter machen, sagte Polizeisprecher Uli Löhe. Besonders in Erinnerung ist Zeitzeugen ein Mettmanner, der vom Opfer als Haupttäter beschrieben wird. Er war als "Bademeister" bekannt. Er fiel durch eine sportliche und muskulöse Figur auf, trug kurze, braune Haare mit Igelschnitt und blondierte Haarspitzen sowie ein Piercing im Ohr. Ein zweiter Täter hatte auf dem linken Oberarm eine Tätowierung, die einen Kreis mit meinem verschnörkelten Schriftzug zeigte. Er trug kurze, dunkle Haare. Ein weiterer Vergewaltiger war eher von dicklicher Statur und trug damals blond gefärbte Haare. Der fünfte Mann fiel durch rotblond gefärbte, schulterlange Haare auf.

(RP)
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