Mettmann Schüler sparen Strom

Mettmann · Sechs Elftklässler des Heinrich-Heine-Gymnasiums überwachen seit Mitte Mai den Energieverbrauch an ihrer Schule. Ihr Ziel ist es, die Verschwendung einzudämmen und langfristig die Kosten zu senken.

Schüler, die mehrere Stunden im Monat ihrer knapp bemessenen Freizeit außerhalb des Unterrichts in der Schule verbringen und sich dabei für die Umwelt einsetzen? Da läuft doch was nicht mit rechten Dingen, wird sich jetzt so mancher fragen.

Ganz richtig, denn sechs Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums mussten feststellen, dass der Stromverbrauch in ihrem Lerninstitut sehr hoch ist. Allein der Mai habe einen Verbrauch von mehr als 14 000 Kilowattstunden gemessen, die Kosten für den Wonnemonat betrugen 2500 Euro.

"Das ist viel Geld", sagt Schulleiterin Sabine Thomas. Gerade der Mai habe doch so viele Feiertage. Zudem brenne in den Klassenräumen deutlich weniger Licht, weil es draußen schon am frühen Morgen hell sei, fügt sie hinzu.

Die Idee kommt an

Zwar befasste sich das Gymnasium an der Hasselbeckstraße schon mit dem Thema Nachhaltigkeit, ein Projekt in diesem Ausmaß habe es aus finanziellen Gründen aber noch nicht gegeben.

Die Idee zur Kontrolle und Reduzierung des Energieverbrauchs hatten die Stadtwerke Düsseldorf, die gemeinsam mit der Firma Dezem aus Berlin an die Schule herantrat. "Das Heinrich-Heine-Gymnasium ist unsere siebte Partnerschule, die wir unterstützen", sagt Christoph Berghahn von den Stadtwerken, der viel Wert auf die Zusammenarbeit mit Schülern legt. Projektkoordinator Robert Baumeister von Dezem stellte die Geräte und eine Software zur Auswertung zur Verfügung, so dass Anfang Mai die Durchführung beginnen konnte.

Lehrer Horst Hofmann gewann schnell sechs Schüler seines Physikkurses der elften Jahrgangsstufe (Qualifikationsstufe eins) für das Vorhaben.

Mehrere Stunden befassten sie sich gemeinsam mit dem Computerprogramm, ehe sie sich allein um verschiedene Messstationen kümmerten. Sporthalle, Aula, Verwaltung und Sportplatz wurden überwacht, und die Schüler können schon einige Ergebnisse präsentieren.

Schule bekommt Erspartes

"Ich habe die Sporthalle übernommen und konnte feststellen, wann der Stromverbrauch ansteigt und wann fällt",erklärt Paul Meerkamp, der auch schon einige Verbraucher identifizierte. Morgens gegen 5 Uhr sei das Reinigungspersonal in der Halle, dann folge der normale Schulalltag. Abends und an Wochenenden sei der Energieverbrauch den Mettmanner Sportvereinen zuzuordnen. "Und dieser Verbrauch ist ausgesprochen hoch, der zum Teil auch von unserem Etat abgezogen wird", sagt die Schulleiterin.

Mit der Stadt gibt es eine großzügige Übereinkunft: "Alles was wir einsparen, wird im Anschluss zwischen Schule und Stadt aufgeteilt", sagt Sabine Thomas.

(esc)
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