Erkrath Sandheider Markt wächst langsam zu

Erkrath · Anlieger beschweren sich über "Saufgelage" und sprießendes Grün zwischen den Fugen des neu gepflasterten Platzes. Die Verwaltung soll's richten.

 Vogelfutter ist schuld am unkontrollierten Spießen des Grüns auf dem Sandheider Markt.

Vogelfutter ist schuld am unkontrollierten Spießen des Grüns auf dem Sandheider Markt.

Foto: Dietrich janicki

Kein schöner Anblick, aber kein Grund zum Eingreifen: Der Sandheider Markt ist zum Treff von Menschen geworden, die dort sitzen und Bier trinken. "Dieses Problem haben wir in jeder Stadt, da können wir aber nichts machen, solange keine Flaschen zerschmissen werden oder öffentlich uriniert wird", sagt Ordnungsamtsleiter Jochen Worbs.

Laut Anliegern ist das aber der Fall. Sie beschweren sich über Saufgelage und Rumlärmen. "Alkoholtrinken in der Öffentlichkeit ist erlaubt", sagt Worbs. "Wir sind den Beschwerden nachgegangen, konnten aber keine Saufgelage beobachten."

Neben den Leerständen gibt es nun noch ein weiteres Problem. Das vor zwei Jahren aufwändig mit Landesmitteln sanierte Subzentrum verwandelt sich immer mehr in einen ungepflegten Ort, an dem man sich nicht gerne aufhält. Mittlerweile quillt üppiges Grünzeug aus den Fugen. "Das ist natürlich nicht einladend für potenzielle Interessenten", sagt Dirk Schlieter, Sprecher der Werbegemeinschaft Sandheider Markt. "Das könnte besser aussehen."

"Stimmt", sagt Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs. "Es handelt sich da besonders um eine Stelle, an der Tauben gefüttert werden." Im Taubenfutter sei Grassamen, und der sprieße nun üppig aus den Ritzen der Platten. "Tauben sollte man eigentlich gar nicht füttern", sagt er. Einmal pro Woche fegt die Stadt den Platz. "Natürlich werden wir das Grün beseitigen", sagt Heffungs.

Ein anderes Problem sei ein Schlinggewächs, das aus einem Lichtschacht herauswuchere. "Wir haben den Eigentümer des Hauses mehrmals aufgefordert, das zu beseitigen. Wenn das jetzt nicht passiert, erledigt die Stadt das auf seine Kosten", sagt Heffungs.

Bei allem Ärger: Die Werbegemeinschaft freut sich, dass sich eine neue Pizzeria und eine Anwaltskanzlei im Subzentrum Sandheide angesiedelt haben. "Wir hoffen doch, dass das so weitergeht", sagt Schlieter.

Zur Erinnerung: 1,6 Millionen Euro investierten Land, Stadt und Eigentümer in die Herrichtung des Sandheider Markt. 70 Prozent flossen allein aus der Landeskasse in das Projekt. Das Ergebnis ist ein hell gepflasterter, weiträumiger, moderner Platz mit schicken Bänken und kleinem Wasserlauf, umgeben von Platanen — ein rundrum gelungener Ort. Für den Sprecher der dortigen Initiative, Dirk Schlieter, ist es sogar "der schönste im ganzen Kreis." Seit der Sanierung kämpfen ein paar Anlieger um mehr Leben auf dem Platz. Immer wieder schließen Geschäfte dort, weil es zu wenig Laufkundschaft gibt und das kleine Einkaufszentrum ziemlich versteckt liegt. Ein kleiner Bio-Wochenmarkt und Kunstaktionen und Trödelmärkte sowie Geschäfte mit Nischenangeboten sollen in Zukunft das Subzentrum beleben. Wegen der Nähe zum Hochdahler Markt eignen sich Supermärkte dort nicht.

(RP)
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