Mettmanner bringt Grün nach Honduras Mettmanner begrünt Honduras

Mettmann/Honduras · Julian Klutes stattet Familien in Honduras mit Saatgut zum Gemüseanbau aus. Damit soll Hilfe zur Selbsthilfe gegeben werden. Das Prinzip funktioniert, weitere Projekte sind geplant.

Julian Klutes neuste Initiative stattet Familien in ländlichen Gebieten in Honduras mit Saatgut, Werkzeug und Know how zum Gemüseanbau aus.

Julian Klutes neuste Initiative stattet Familien in ländlichen Gebieten in Honduras mit Saatgut, Werkzeug und Know how zum Gemüseanbau aus.

Foto: Julian Klute

(sue) Seit Januar 2021 unterstützt die in Mettmann ansässige Non-profit-Organisation „The Opportunity Project“ von Armut betroffene Gemeinden in Honduras und ruft Initiativen ins Leben, die den grundsätzlichen Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Einkommen ermöglichen. Vor allem Kindern und Jugendlichen soll so Rüstzeug vermittelt werden, um den Kreislauf der Armut zu durchbrechen. Mit zwei Initiativen startete das Projekt: Die „Food for Thought-Initiative“ richtet Kantinen in Schulen ein, wo Kinder kostenlos mittags essen können. „Water for Health Initiative“ will Schulen Zugang zu sauberem Trinkwasser, angemessenen sanitären Anlagen und Lernmaterial zur Verbesserung des Hygieneverhaltens der Kinder vermitteln. Und die Organisation ist weiter gewachsen und brachte mit „Gardens for Groth“ im Frühjahr 2022 eine dritte Initiative an den Start. Dabei werden Familien mit Saatgut, Werkzeug sowie den nötigen Kompetenzen ausgestattet, um ihren eigenen Gemüsegarten zu starten und nachhaltig zu pflegen.

Dreißig Familien in ländlichen Gegenden konnten bereits eigenes Obst und Gemüse anbauen. Ein wichtiger Schritt gegen die Mangelernährung, denn diese Familien haben keinen Zugang zu Lebensmittelmärkten. „Sie leben in so abgelegenen Gegenden, dass wir mit dem Geländewagen 2,5 Stunden unterwegs sind“, erzählt Julian Klute, Geschäftsführer und Mitgründer der Organisation. „Manchmal liegen Kilometer zwischen den einzelnen Häusern.“ Also genug Platz für Gemüsegärten. Um den Erfolg der Initiative sicherzustellen, kooperiert „The Opportunity Project“ mit dem lokalen Agraringenieur Saul Dominges. Er führt mit den teilnehmenden Familien Workshops durch und besucht sie zudem ein- bis zweimal im Monat zu individuellen Beratungen in ihren Gärten.

„Die Initiative war so erfolgreich, dass wir sie im nächsten Jahr ausweiten wollen“, sagt Julian Klute. Weitere dreißig Familien sollen dann in das Programm aufgenommen werden. „Außerdem wollen wir in lokale Schulen gehen und dort mit den Kindern und Lehrern Schulgärten anlegen.“ Die „Gardens for Growth-Initiative“ hat das Ziel, den Familien in Honduras ein selbstständiges Leben zu ermöglichen. „Wir wollen keine neuen Abhängigkeiten schaffen“, sondern Hilfe zur Selbsthilfe leisten.

„Gardens for Growth-Initiative“ ist ein weitreichendes Projekt. Es hilft nicht nur, Familien gesund zu ernähren, sondern stärkt gleichzeitig die Frauen, die kaum Berufsmöglichkeiten haben und mit den Gemüsegärten aktiv etwas für ihre Familien erreichen können. „Außerdem stärkt das Projekt die Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel“, sagt Julian Klute, wovon Honduras durch Dürren und Hurrikanen stark betroffen ist. Die Gemüsegärten fördern die Mischkulturen in der Landwirtschaft, was neue Perspektiven schafft – ganz nach dem Leitspruch: Wir glauben an eine Welt, in der jeder die Chance hat, ein nachhaltig gesundes, selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu führen.

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