Erkrath Russische Studenten staunen über Schulsystem
Erkrath · Am Hochdahler Gymnasium mussten gestern die vier Abiturienten Lydia, Victoria, Iwan und Vladislav intensiv Frage und Antwort stehen, denn zu Besuch gekommen waren fünf Studenten der Südrussischen Technischen Universität (SRTU) aus Nowotscherkassk. Begleitet wurden die Studenten von Sveetlana Tikhonovskova, Dozentin der Universität. Die vier Hochdahler Abiturienten stammen aus Russland und sprechen ihre Muttersprache fließend. Stark interessiert an sozialen Kontakten waren die fünf russischen Studenten genauso wie die vier deutschen Schüler.
Viel Gesprächsstoff gab es zu Themen wie Ferien, Führerschein, Ausgehen oder Schuluniform. Schulleiter Dieter Smolka freute sich über den russischen Besuch und die Möglichkeit, sein Schulprofil vorzustellen, zumal an seiner Schule 34 Prozent der mehr als 900 Schüler einen Migrationshintergrund haben. Das Motto des Gymnasiums Hochdahl "Leben lernen" beeindruckte die russische Delegation. Denn in Russland steht das Lernpensum der Schüler im Mittelpunkt des Lehrauftrags, sagte Tikhonovskova. Die soziale Verantwortung an deutschen Schulen sei erstaunlich. In Russland seien Lehrer eine Autorität, Disziplin der Schüler und Studenten sei selbstverständlich. Worauf Schulleiter Smolka erwiderte, dass auch an seiner Schule Respekt und Rücksichtnahme eingefordert werde.
Die Kontakte mit der russischen Universität sind dem Projektleiter des Hochdahler Migrationsvereins "Integral", Pavel Vaysman, zu verdanken. Der Diplom-Ingenieur hat einst selbst an der SRTU-Universität studiert. Noch heute pflegt er Kontakte mit dortigen Professoren. Die russische Universitäts-Delegation ist insgesamt zehn Tage in Deutschland und im benachbarten Ausland zu Gast, um Schulen Wohlfahrtsverbände, IHK, Handwerkskammer sowie eine Wohnungsbaugesellschaft zu besuchen. Am Donnerstag fliegt die Gruppe zurück nach Rostov. Vaysman zu seiner Eigeninitiative dieses Austauschs: "Die deutsch-russische Zusammenarbeit muss gerade jetzt gefördert werden."
