An(ge-)dacht Ruhig auch einmal etwas ausprobieren

Mettmann · Sie könen über alles nachdenken, das Ihnen in dieser Welt begegnet. Über den Kosmos im Großen und Kleinen. Über die Menschheitsgeschichte usw. Wichtig aber wird dieses Denken erst, wenn Sie, was außen geschieht, in sich hereinnehmen und bewegen. So ist es auch mit den Geschichten der Bibel.

An(ge-)dacht: Ruhig auch einmal etwas ausprobieren
Foto: Janicki Dietrich

Sie hören von Jesus Christus, seinem Leiden und Sterben, von seiner Auferstehung. Sie werden bemerken, dass Sie unversehens auf einen inneren Weg mitgenommen werden. Sie können die biblischen Geschichten natürlich auch als einen historischen Bericht lesen. Am Ende werden Sie aber doch fragen: Was hat das mit mir zu tun? Sie können ein Leben lang darüber streiten, ob das Grab leer war oder ob es dort Engel gegeben hat. Die Texte der Bibel und der Kirchenlieder z. B. erklären es nicht. Wenn Sie aber die ganze Geschichte in sich selbst hereinnehmen, so dass ihre Figuren und ihr Erleben in Ihnen zusammenfließen, kann sich ein neuer Zugang ergeben. Kritisch sein, bitte ja! Wir wollen ja keinen fake news aufsitzen! Aber ruhig auch einmal ausprobieren und so tun, als ob Wahrheit darin steckte. Erst in diesem Experiment öffnet sich vielleicht die Türe zum Ganzen. Solches Nachdenken ist ein Weg von den äußeren Ereignissen hin zu Wandlungen, die in uns selbst geschehen sollen, so hat es Jörg Zink einmal gesagt. "Es ist ein Weg vom Argumentieren und Diskutieren und vom äußeren Bejahen oder Kritisieren einer Geschichte weg - und hin zur Erfahrung dessen, was durch sie in uns selbst neu entstehen oder neu werden soll."

PFARRER CHRISTOPH BISKUPEK, KATHOLISCHE KIRCHENGEMEINDE HOCHDAHL

(RP)
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