Mettmann Rübenernte auf Hochtouren

Mettmann · In der Region werden derzeit die Zuckerrüben geerntet. Landwirte haben sich zu einem Maschinenring zusammengeschlossen und organisieren so den Weg der Rübe vom Feld in die Zuckerfabrik.

 Auf dem Feld von Bauer Einloos an der Ortsgrenze zwischen Erkrath und Gruiten hat die Rübenernte begonnen. Die Rübenmaus verlädt die gelagerten Rüben auf Lastwagen.

Auf dem Feld von Bauer Einloos an der Ortsgrenze zwischen Erkrath und Gruiten hat die Rübenernte begonnen. Die Rübenmaus verlädt die gelagerten Rüben auf Lastwagen.

Foto: Dietrich Janicki

Die Zuckerrüben-Ernte läuft auf Hochtouren. Wer aufmerksam in diesen Tagen durch die Landschaft fährt oder wandert, wird sie nicht übersehen können: Berge von Zuckerrüben, die zurzeit auf rheinischen Äckern, meist entlang der Feldwege liegen. Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) in Bonn mitteilt, werden die Rüben in eine der drei rheinischen Zuckerfabriken nach Appeldorn, Euskirchen oder Jülich transportiert.

Während ein Teil der Rüben frisch vom Feld in die Zuckerfabriken geliefert wird, roden die Landwirte den größten Teil der Ernte auf Vorrat und lagern ihn am Feldrand in Mieten. Um den Arbeitsablauf in der Fabrik zu rationalisieren, bekommen die Landwirte feste Liefertage vorgegeben, sagt Josef Aschenbroich, Landwirt in Langenfeld. Er ist einer von sieben Obmännern, die die Rübenernte in der Region koordinieren.

Trockenes Wetter ist wichtig

Da Zuckerrüben am besten bei trockenem Wetter sauber geerntet werden können, müssen die Landwirte schöne Tage im Herbst auch dann für die Ernte nutzen, wenn gerade keine Rübenanlieferung ansteht. Die Rübenkampagne dauert bis Weihnachten. Da dann schon Eis und Schnee die Rübenernte und die anschließende Weizenaussaat behindern können, müssen gegen Ende der Kampagne immer mehr Rüben auf Vorrat gerodet werden.

Mit einem Rübenroder werden die Rüben geerntet. "Zunächst werden die Blätter abgeschnitten und gemulcht, dann schneidet ein Messer den Kopf der Rübe ab, anschließend nimmt der Roder sie aus Erde, und befördert sie in einen Bunker", sagt Aschenbroich. Der Roder schüttet die Rüben aus dem Bunker und lagert sie am Feldrand. Mit der sogenannten Rübenmaus werden die Feldfrüchte dann in einen Sattelschlepper geladen und zur Fabrik gebracht. Bis zum Ende der Kampagne müssen in der Region die Lastwagen 3600-mal zur Zuckerrübenfabrik nach Appeldorn fahren. Anders als früher wird der grobe Schmutz auf dem Feld bereits entfernt. "Das spart Transportkosten", sagt Aschenbroich.

In der Region haben sich 200 Landwirte zu einem Maschinenring zusammengeschlossen. Ernte und Transport werden gemeinsam organisiert.

Mit dem Ertrag der Rübenernte sind die Landwirte in diesem Jahr zufrieden. "Bei der Einsaat im März hat es geregnet. Das hat das Wachstum gefördert. Im Juli fehlte etwas die Sonne, doch im August hatten wir schöne Tage. Das hat der Rübe gut getan", sagt Aschenbroich. Der Zuckergehalt der Rübe wird in der Fabrik anhand von Proben im Labor gemessen.

"Wir haben in dieser Kampagne einen Zuckergehalt von 18 Prozent. Das sind zwei Prozent mehr als in früheren Jahren."

Vor Frost mit Vlies schützen

Nachteilig für den Landwirt ist, dass die Rüben in der Feldrandmiete insbesondere vor Frost geschützt werden müssen. Die Abdeckung mit Vlies, Plane oder Folie bringt zusätzliche Kosten und eine Mehrarbeit bis zu zwei Stunden pro Hektar, die der Landwirt tragen muss.

Der richtige Zeitpunkt für die Abdeckung muss gut überlegt werden, denn wenn die Rüben unter der Plane ins Schwitzen kommen, verlieren sie durch Atmungsverluste wertvollen Zucker.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort