Mettmann Riese bohrt für Hammerbach-Brücke

Mettmann · Die Arbeiten für die Seibelquerspange seien im Zeitplan, sagt die Stadt. Verseuchter Boden muss entsorgt werden.

 Ein großer Bohrer bereitet die Fundamente für die Seibelquerspange an der Schwarzbachstraße vor.

Ein großer Bohrer bereitet die Fundamente für die Seibelquerspange an der Schwarzbachstraße vor.

Foto: Dietrich Janicki

Beim Bau der Seibelquerspange sind Teile der Altlast angebohrt worden. Hinter dem Baubetriebshof wird die Seibelspange mit einer dreifeldrigen Stahlbetonbrücke über den Deponiekörper der Altlastenhalde geführt. Mit einer weiteren Brücke wird der Hammerbach überspannt.

Die Bohrungen waren für das Brückenbauwerk nötig. Der Altlastenbereich ist mit Planen abgedeckt worden und muss in einem speziellen Verfahren entsorgt werden, sagte der Polier der Baufirma Eurovia, Michael Jenke. Die Baukosten würden sich durch diese Altlasten-Problematik erhöhen. "Aber wir sprechen hier über einige Tausend Mark und nicht über mehr", sagte Fachbereichsleiter Kurt-Werner Geschorec von der Stadtverwaltung. Von einer Überraschung könne man nicht reden. "Wir haben von Anfang an gewusst, dass wir in einigen Bereichen mit Altlasten rechnen müssen." Ein Gutachter begleite die Bauarbeiten, untersuche den Boden und klassifiziere auch die Erde, die abgefahren werden müsse.

Eine echte Überraschung waren hingegen die Hohlräume rund um das "Carpe diem". Die hatten die Stadt und die Baufirma nicht auf dem Zettel. Diese Hohlräume und Keller stammen aus der Zeit, als das Gelände von der Firma Seibel noch industriell als Aluminiumschmelze genutzt wurde. Die Stadt musste auf eigene Kosten die Hohlräume verfüllen. Direkt vor dem Seniorenheim "Carpe Diem" ist eine Stützwand betoniert worden. "Wir mussten das Haus absichern, weil wir nicht wissen, ob sich noch weitere Hohlräume unter der Bodenplatte des Gebäudes befinden", sagte Stephan Kopp, Abteilungsleiter Bauen bei der Stadt. Auf die Stadt kommen durch diese "Bodenfunde" Mehrkosten für die Seibelquerspange zu. "Es wird eine sechsstellige Summe sein", sagt Kopp. "Im Frühjahr bauen wir die Gabionenwände und den Gehweg", sagt Jenke.

Die alte Asbest-Zementrohr-Leitung an der Flintrop-Straße wird stillgelegt und durch eine neue Trinkwasserleitung ersetzt. Eine neue Gasleitung kommt ebenfalls in den Boden.

Am Hammerbach werden die Pfähle für die neue Brücke über den Hammerbach gesetzt. "Die Arbeiten sollen in dieser Woche abgeschlossen sein", sagte Geschorec gestern. Eine Bohrachse werde aus Sicherheitsgründen im März in Angriff genommen.

Das Eckhaus an der Flintrop-Straße ist mittlerweile abgerissen worden. Damit kann die Firma Eurovia mit dem Bau des Kreisverkehrs beginnen. "Wir werden die Seibelstraße von Lidl bis zur Flintrop-Straße in beide Richtungen sperren", sagt Jenke. So habe die Firma mehr Platz für den Bau des Kreisels und könne schneller arbeiten.

Autofahrer müssen also auf dem Lidl-Parkplatz wenden und über die Ötzbachstraße wieder auf die Flintrop-Straße fahren. Denselben Weg müssen übrigens Busse und Lastwagen nehmen. Und das führt teilweise zu gefährlichen Verkehrssituationen im Abbiege- und Begegnungsverkehr.

(RP)
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