Mettmann Rettung fürs Gemeindehaus

Mettmann · In Obschwarzbach hat sich ein Trägerverein gegründet, der das Evangelische Gemeindehaus mieten und als Versammlungs- und Veranstaltungsstätte weiter betreiben möchte. Die Kirche will das Haus Ende 2014 schließen.

 Karl-Heinz Kensche, Markus Mandt, Kurt Lessing, Christian Scherzer und Helmut Gienau bilden den Vorstand des Trägervereins Gemeindezentrum Obschwarzbach.

Karl-Heinz Kensche, Markus Mandt, Kurt Lessing, Christian Scherzer und Helmut Gienau bilden den Vorstand des Trägervereins Gemeindezentrum Obschwarzbach.

Foto: Dietrich janicki

Das Evangelische Gemeindehaus an der Sudetenstraße in Obschwarzbach soll am 1. September 2014 geschlossen werden. Die Mettmanner Kirchengemeinde trennt sich von Häusern, die sie in dem Umfang wie bisher nicht mehr benötigt. Hintergrund: Es soll Geld eingespart werden.

Die Obschwarzbacher wollen aber das evangelische Gemeindehaus als Versammlungsort erhalten. Deshalb haben sie einen Trägerverein gegründet, der ein Miet- und Nutzungskonzept erarbeitet hat. Allerdings muss die Kirche dem Plan noch zustimmen.

"War ein großer Schock"

"Für uns war das ein großer Schock, als wir gehört haben, dass die Kirche das Haus schließen will", sagt Kurt Lessing, Vorsitzender des Bürgervereins Ob- und Niederschwarzbach. Lessing und seine Mitstreiter holten sich Anregungen in Velbert. Dort gab es bereits einen Trägerverein, der das Bürgerzentrum Obere Flandersbach als ehemaliges Gemeindehaus übernommen hatte. Das Konzept passte und ließ sich auf Obschwarzbach übertragen. Eine Gruppe von 13 Obschwarzbachern traf sich einmal im Monat und bereite die Gründung eines Trägervereins vor.

Der Bürgerverein nahm Kontakt zur evangelischen Kirche und zu den Parteien auf. Auf Antrag der CDU-Fraktion beschloss der Rat der Stadt Mettmann, jährlich 15 000 Euro als Zuschuss an einen noch zu gründenden Trägerverein zu zahlen. "Wir haben daraufhin eine Umfrage bei den 550 Haushalten in Obschwarzbach gestartet und abgefragt, wer Mitglied in einem solchen Verein werden möchte. Immerhin haben 204 Menschen ihre Zusage gegeben und sich bereiterklärt, einen Mindestbeitrag von 30 Euro pro Jahr als Vereinsbeitrag zu zahlen. 1000 Euro will der Bürgerverein jährlich an den Verein abführen. Addiert man diese Summen, kommen rund 23 000 Euro zusammen, sagt Karl-Heinz Kensche, der im Gründungsteam mitarbeitet. Rechnet man noch die Einnahmen durch Veranstaltungen hinzu, käme man auf eine Summe von rund 29 000 Euro. Und das sind die Nebenkosten, die jährlich anfallen, sagt Bernd Beyer.

Warten auf Grünes Licht

Jetzt sucht man das Gespräch mit der Kirche, um grünes Licht für die Satzung zu bekommen. "Wir gehen davon aus, dass die Gemeinde das Konzept akzeptiert", sagt Lessing. Am 12. September hat sich der Trägerverein Bürgerzentrum Ob- und Niederschwarzbach gegründet und den Vorstand gebildet. Darüber werden derzeit die Obschwarzbacher informiert und zu einer Mitgliederversammlung eingeladen, in der der neue Vorstand bestätigt werden soll. Die Kirche will das Gemeindehaus für eigene Veranstaltung des Evangelischen Bildungszentrums weiter nutzen.

Überdies wurde das Gemeindehaus in der Vergangenheit für private Veranstaltungen und als Versammlungsort gebucht. "Wir wollen das ausdehnen. Denkbar sind auch kulturelle Veranstaltungen jeder Art", sagt Kensche.

(RP/rl)
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