Mettmann Regiobahn investiert

Düsseldorf · Für 1,6 Millionen Euro sichert die Bahngesellschaft einen instabilen Hang, verlegt neue Schienen und einen Drainagekanal. Seit Übernahme von der Bundesbahn wurden 56 Millionen Euro in die Strecke gesteckt.

600 Gehölze von Haselsträuchern bis zu hochgewachsenen, zehn und mehr Meter großen Bäumen hat die Regiobahn in den ersten Tagen der Herbstferien von ihrer Strecke beseitigt. Die Gewächse müssen immer dann weichen, wenn sie der Strecke zu nahe kommen und bei Sturm auf die Gleise fallen könnten.

Geschäftsführer Joachim Korn sagt mit Blick auf seine jährlich im Herbst durchgeführten Rückschnitte: "Nach dem Sturm Kyrill sind wir als einzige Bahn gefahren. Uns sind nur zwei Äste auf die Strecke gefallen."

Dies ist aber nur ein Teil der Arbeiten, für die der Zugverkehr vorübergehend stillgelegt wurde. So muss an der Haydnstraße in Mettmann eine schwere Stützwand aus Beton gesichert werden. Regiobahn-Mitarbeiter Stefan Stach erklärt: "Der Schiefer am Hang drückt in Richtung der Gleise."

Stützwand mit Ankern gesichert

Eine von zwei Stützmauern neigt sich jedes Jahr ein paar Zentimeter. Aus Sicherheitsgründen wird sie mit sechs bis zehn Meter langen Ankern durch Erdreich und losen Schiefer hindurch im gewachsenen Fels verankert. Auf einem Stück zwischen den beiden Stützmauern, wo der Hang nicht ganz so steil verläuft, werden ebenfalls Anker angebracht und auf den Hang Stahlmatten und 35 Zentimeter Spritzbeton aufgetragen.

An der Stadtgrenze zu Düsseldorf verlegen Arbeiter einen Entwässerungskanal, der Regen und Schmelzwasser in die städtische Kanalisation ableiten soll. Anwohner hatten sich beschwert, dass wegen des Bahndammes Regenwasser nicht ablaufen könne. Korn räumt ein: "Bei starkem Regen steht hier das Wasser bis zu 50 Zentimeter hoch."

Das wird nun nicht mehr passieren. Der Kanal aus porösem Beton, durch den das Wasser in die Röhre hineinsickern kann, wird nach und nach an der gesamten Strecke verlegt. "Wir machen jedes Jahr so 300 bis 350 Meter", erklärt der Geschäftsführer.

Im Bereich des Erkrather Bahnhofs Nord wurden auf einer Länge von 2400 Metern 4800 Meter Schienen neu eingebaut. Stefan Stach erklärt: "Die alten sind verschlissen." Sie wurden noch von der Deutschen Bundesbahn in den 50er Jahren eingebaut.

Die Schienen vom Typ S 49 waren ursprünglich 149 Millimeter hoch. Heute messen sie noch 143 Millimeter. Außerdem haben durchdrehende Antriebsräder Unebenheiten hinein geschliffen. Die neuen Schienen S 54 sind 154 Millimeter hoch.

"Eigentlich sollen Gleise alle 20 bis 30 Jahre erneuert werden", sagt Korn. Die Bundesbahn hatte sich angesicht der für sie unattraktiven Strecke, die stillgelegt werden sollte, darum nicht mehr bemüht. Jetzt muss die Regiobahn diese Arbeiten nachholen. Im nächsten Jahr soll das Gleis von Mettmann nach Gerresheim komplett erneuert sein, dann wird das zweite Gleis in Angriff genommen.

(RP)
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