Mettmann Regiobahn herausgeputzt

Mettmann · Die Mettmanner Bahngesellschaft fährt im Auftrag des VRR auch in den nächsten zehn Jahren zwischen Stadtwald und Kaarst. Die Fahrzeuge werden zum Fahrplanwechsel komplett aufbereitet und fast 100 Scheiben ersetzt.

Die S-Bahn-Linie 28 zwischen Mettmann und Kaarst wird über den Winterfahrplanwechsel am 11. Dezember hinaus von der Mettmanner Regiobahn bedient. Einen entsprechenden Vertrag zwischen der Regiobahn Fahrgesellschaft und dem VRR präsentierten am Mittwoch der Aufsichtsratsvorsitzende der Regiobahn und der Fahrbetriebsgesellschaft, Dr. Christian Will, sowie der Sprecher des Vorstandes des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, Martin Husmann.

Gleichzeitig wurde Mittwochmorgen bekannt, dass die Regiobahn in diesem Jahr die Zahl ihrer täglichen Fahrgäste noch einmal um 2000 auf 23 350 steigern konnte. Dies hat eine Fahrgastzählung am Donnerstag vergangener Woche ergeben.

Bahn stellt Servicemitarbeiter ein

Will bezeichnete die vertragliche Übereinkunft als einen "Meilenstein" in der Geschichte der Regiobahn. Erstmals ist der Betrieb der Mettmanner Bahngesellschaft nämlich über einen Zeitraum von zehn Jahren gesichert. Die jährliche Fahrleistung umfasst dabei 1,2 Millionen Zugkilometer.

VRR und Regiobahn schlossen einen sogenannten Inhousevertrag, bei dem die Leistung nicht ausgeschrieben, sondern der Auftrag intern vergeben wurde. Damit dies möglich wurde, wurde die Gesellschaftskonstruktion geändert: Die Fahrbetriebsgesellschaft ist nicht mehr wie bisher 100prozentige Tochter der Regiobahn, sondern eine eigenständige Gesellschaft. Zudem gehört der Geschäftsführung mit Jürgen Hambuch ein Vertreter des VRR an. So wurde sichergestellt, erklärte Husmann, dass die Regiobahn auch künftig die mit öffentlichem Geld bezuschussten Züge und die Werkstatt in Mettmann nutzen kann.

Zum Betriebsbeginn wurden die vorhandenen Fahrzeuge komplett aufbereitet. Die Wagen wurden grundgereinigt und fast 100 zerkratzte Scheiben ausgetauscht, sagte Hambuch. Für Sicherheit und Service der Fahrgäste sorgt künftig die Regiobahn selbst.

Nach dem Vertrag muss die Bahn zur Kostenminimierung 50 Prozent ihrer Serviceleistungen erbringen. Bisher hatte dies ein Subunternehmen getan. Zum 11. Dezember wurden 6,5 neue Stellen für Kontrolleure und Servicemitarbeiter besetzt. Erstmals erhalten diese Mitarbeiter Uniformen der Regiobahn. Ob die Regiobahn 2014 ihren Betrieb nach Wuppertal Hauptbahnhof aufnehmen kann, ist nicht sicher. Derzeit wartet die Bahn auf die Finanzierungsbescheide. "Wir stehen in den Startlöchern", sagte Will.

Er ist auch frohen Mutes, die Verlängerung nach Viersen und Venlo während der zehnjährigen Vertragsperiode realisieren zu können. Eine Machbarkeitsstudie sei positiv ausgefallen, Gespräche mit dem Viersener Landrat Peter Ottmann einvernehmlich verlaufen.

(RP/jco)
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