Mettmann Regenfass ist bares Geld wert

Düsseldorf · Der Wasserverbrauch geht immer weiter zurück. Gasabrechnung ist nach warmen Winter erfreulich.Gute Nachricht für Stromkunden: Die Preise werden in Mettmann, Erkrath und Wülfrath nicht angehoben.

ERKRATH/WÜLFRATH/METTMANN Die Meldung schreckte viele Verbraucher diese Woche auf: Etliche Stadtwerke wollen zum 1. Juli ihre Strompreise anheben. Die Kunden in Mettmann, Erkrath und Wülfrath hingegen haben Glück. RWE, Lieferant in Wülfrath und Mettmann, hat bekräftigt, die Tarife nicht zu verändern. Und auch bei den Stadtwerken Erkrath wird nicht daran gedacht. „Unsere Preise sind auskömmlich, wir müssen nicht unbedingt die Maximalmarge erreichen“, betont Peter Schröder, Geschäftsführer der Erkrather Stadtwerke. Man setze auf eine Preispolitik mit Augenmaß, bei der die Interessen der Kunden ebenso wie die der Stadtwerke im Blick gehalten werden. Schröder macht kein Hehl daraus, dass er das Vorhaben vieler Stadtwerke, die Strompreise anzuheben, für unglücklich hält.

Minus 15 Prozent beim Erdgas

Freude auch bei den Heizenergiekosten – Kunden können zum Jahresende mit umfangreichen Rückzahlungen rechnen. Der milde Winter hat sich beim Gasverbrauch deutlich bemerkbar gemacht. Beispiel Wülfrath: Zwar hätte sich für die Zeit von Oktober bis Dezember 2006 der Verbrauch kaum verändert gegenüber dem gleichen Zeitraum in 2005, von Januar bis März 2007 verzeichneten die Wülfrather Stadtwerke aber einen Rückgang um 15 Prozent beim Erdgas, berichtet Stadtwerke-Chef Harald Roedenbeck. Für die Stadtwerke selbst sei dies nicht dramatisch, da ja auch beim Einkauf gespart werde.

Sorge bereitet Roedenbeck allerdings derzeit die Ölpreisbildung, „die für uns nicht immer nachvollziehbar ist“. Und da der Gaspreis an den Ölpreis gekoppelt ist, werde die kaum einschätzbare Entwicklung beim Öl genau beobachtet.

Was der Verbraucher beim Gas gespart hat, könnte er beim Wasser draufzahlen, lässt der trockene April vermuten. Aber so doll sei das auch nicht, meint Roedenbeck. Im April wurden in Wülfrath gerade mal 7000 Kubikmeter Wasser mehr verbraucht als im April 2006. „Auf die Jahresmenge bezogen ist das so gut wie nichts“, meint Roedenbeck. Ohnehin sei zu beobachten, dass die Wülfrather immer sparsamer mit dem Wasser umgehen. Anfang der 90-er Jahre wurde mit 70 Kubikmetern pro Person und Jahr der höchste Wasserverbrauch gemessen. Inzwischen sei er auf 55 Kubikmeter zurückgegangen. Diese Spartendenz sei „eine vernünftige Entwicklung. Mit Wasser sollte man verantwortlich umgehen“, betont der Wülfrather Stadtwerke-Chef.

Dirk von Polheim, stellvertretender Leiter der Stadtwerke Erkrath, bestätigt die Angaben aus Wülfrath. Auch hier sei der Gasverbrauch in den ersten drei Monaten des Jahres deutlich zurückgegangen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2006. Die Stadtwerke Erkrath, die eine kleine Wetterstation betreiben, können dies mit Zahlen untermauern. Während im Januar 2006 eine Durchschnittstemperatur von 0,5 Grad gemessen wurde, lag sie im Januar 2007 bei 5,24 Grad.

Beim Wasserverbrauch im April lag Erkrath ebenfalls im Trend: mit insgesamt 235 000 Kubikmetern wurden dieses Jahr acht Prozent mehr Wasser verbraucht als im April 2006. Auch hierzu hat von Polheim Temperaturdaten parat: Im April 2006 waren es durchschnittlich 8,1 Grad, in diesem Jahr schaffte der April 13,4 Grad.

(RP)
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