Müllärger in Mettmann Recyclinghof zu – Stadt überlegt Öffnung

Mettmann · Das Team des Bauhofs arbeitet offenbar an Plänen, die Annahme von Grünschnitt wieder zu ermöglichen. Der Druck der Bürger ist groß.

 Der Recyclinghof der Stadt Mettmann ist derzeit noch geschlossen. Das brachte der Verwaltung viele Bürgerbeschwerden ein.

Der Recyclinghof der Stadt Mettmann ist derzeit noch geschlossen. Das brachte der Verwaltung viele Bürgerbeschwerden ein.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Von Valeska von Dolega
und Alexandra Rüttgen

Da hat alle Welt in der Corona-Krise Zeit, im Garten zu arbeiten – und der Recyclinghof in Mettmann ist zu. Seit Wochen ist das ein Ärgernis in der Kreisstadt, denn die Bürger wissen nicht, wo sie den Grünschnitt aus ihren Gärten entsorgen können. Die Stadt verweist auf die Biotonnen, die genutzt werden können, und das hohe Infektionsrisiko ihrer Mitarbeiter, das besteht, weil diese häufig auch beraten, helfen und mit anpacken müssen.

RP-Leser Heinz Wiederhut wusste von dieser Schließung nichts – und „ich bin da mit voller Ladung hingefahren“ erzählt er. Denn: Auf der Homepage der Stadt Mettmann war bis Ostermontag von der durch die Pandemie bedingten Schließung nichts zu lesen. Vielmehr waren die vor der Corona-Krise üblichen Öffnungszeiten aufgeführt. Auf seine Beschwerde bei der Stadtverwaltung war man sich des Problems zunächst nicht bewusst und warb um Verständnis für die Schließung. Erst auf Nachfrage von Heinz Wiederhut am Mittwoch vergangener Woche wurde das Problem erkennt, und wie der Sprecher der Stadt Mettmann, Christian Barra, auf Nachfrage unserer Redaktion berichtet, habe er den Fehler zwischenzeitlich wieder behoben.

Zugleich, so berichtet Barra auf Nachfrage, denke das Team des städtischen Bauhofs derzeit „intensiv darüber nach“, wann der Recyclinghof wieder aufgemacht werden kann. „Es wird in den nächsten Tagen eine Lösung geben“, kündigt er an. Dazu gehöre, dass der Parkplatz an der Hammerstraße bereits halbseitig gesperrt ist. So soll die Zahl der Bürger, die den Recyclinghof nutzen, derart begrenzt werden, dass das Infektionsrisiko für die Mitarbeiter minimiert werden kann.

„Seit zwei Wochen arbeiten wir an einem Konzept, wie man das handhaben kann“, erzählt Barra. Allerdings müsse die Lage dem Infektionsrisiko angepasst werden: Eventuell seien auch Absperrungen und zeitliche Einschränkungen nötig. Knifflig ist auch das Problem, wie die Bürger, die Grünabfall los werden wollen, von denjenigen getrennt werden können, die Elektroschrott oder anderes entsorgen möchten.

Schon zu „normalen“ Zeiten war es in der Vergangenheit so, dass der Andrang auf den Recyclinghof an der Hammerstraße bei schönem Wetter an ganz normalen Werktagen so groß war, dass sich die Autos von der Zufahrt des Recyclinghofs bis zur Nordstraße zurückstauten. Dazu Angelika Dünnwald, Leiterin des städtischen Baubetriebshofs: „Der Verkehr war komplett blockiert.“ Mit einer Einfahrtbeschränkung von wenigen Fahrzeugen könne dieses Problem nicht gelöst werden, gibt sie zu bedenken.

Selbst wenn nur Grünabfälle und Altpapier auf dem Recyclinghof abgegeben werden dürften, „wie wollen sie das den Bürgern vermitteln, die vor der Zufahrt stehen und beispielsweise auch ihren Elektroschrott los werden wollen. Die Diskussionen möchte ich meinen Mitarbeitern nicht zumuten. Abgesehen davon, dass in solchen Situationen der Mindestabstand nicht mehr eingehalten wird.“

Details zu einer probeweisen Öffnung unter Corona-Schutzbedingungen will die Stadtverwaltung in den kommenden Tagen veröffentlichen. Doch schon jetzt müssen die Bürger damit rechnen, dass es bei der Entsorgung Wartezeiten und Schlangen vor dem Recyclinghof geben wird.

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