Bürgerärger in Mettmann Recyclinghof öffnen? Contra

Mettmann · Viele Bürger haben sich in den vergangenen Wochen bei der Stadt beschwert, dass der Recyclinghof geschlossen hat. Der Druck schien groß: Genau jetzt haben die Menschen Zeit, ihre Gärten zu beackern, und genau jetzt wollen sie auch ihren Grünschnitt loswerden, damit auf der eigenen Scholle alles schön sauber und aufgeräumt aussieht.

 Alexandra Rüttgen

Alexandra Rüttgen

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Wir sprechen also über ein Luxusproblem, über einen Anspruch, der dann, wenn ein hoch ansteckendes Virus grassiert, so nicht mehr einzuhalten ist. Denn nicht zu Unrecht argumentiert die Stadt, dass nicht nur die Mitarbeiter einem großen Risiko ausgesetzt sind, sondern auch die Bürger selbst, die im Eifer des Gefechts womöglich alle Zwei-Meter-Grenzen vergessen und sich im zu erwartenden Gemenge zu nahe kommen als gewünscht. Es ist also nachvollziehbar, dass der Bauhof eine wohl überlegte Lösung herbeiführen muss, deren Konzeption einfach nur etwas Zeit braucht. Zeit, die Hobby-Gärtner dazu nutzen können, sich über ökologisches Grün zu informieren – Reisighaufen als Heimstatt für Igel und Insekten gehören genauso dazu wie ein ordentlicher Komposthaufen. Schließlich hat die Corona-Krise die Erfordernisse von Natur- und Klimaschutz nicht ausgehebelt.


Alexandra Rüttgen

(arue)
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