Arik Drebes Prothesen schonend einsetzen

Mettmann · Die Fachklinik 360° an der Rosenstraße in Ratingen bietet eine Patientenveranstaltung zum Thema an.

 Arik Drebes ist Leiter des Department Endoprothetik das Team der Fachklinik 360° an der Rosenstraße.

Arik Drebes ist Leiter des Department Endoprothetik das Team der Fachklinik 360° an der Rosenstraße.

Foto: Klinik

Ratingen Seit Mai verstärkt Dr. Arik Drebes (45) als neuer Leiter des Departments Endoprothetik das Team der Fachklinik 360° an der Rosenstraße in Ratingen. Sein Schwerpunkt ist die minimalinvasive Endoprothetik, das heißt das schonende Einsetzen von künstlichen Gelenken bei Knie und Hüfte. Am Donnerstag, 24. Mai, um 18.30 Uhr findet in der Fachklinik eine Patientenveranstaltung zu dem Thema mit anschließender Fragerunde statt.

Was sind aus Ihrer Sicht die Vorteile der minimalinvasiven Endoprothetik?

Drebes Bei dem Eingriff werden die Muskeln nur beiseite gehalten und nicht, wie bei anderen Verfahren, durchtrennt oder abgelöst. Die Muskulatur bleibt deshalb weitgehend unbeschädigt und es ist meist nur ein kleinerer Hautschnitt notwendig. Dadurch kann der Patient das ganze Bein wieder schneller belasten und ist in kürzerer Zeit wieder fit. Nach einem Tag auf der Wachstation beginnt direkt die Physiotherapie bei uns im Haus und der Patient kann aufstehen und die ersten Geh-übungen unter voller Belastung machen. Eine Gelenkprothese ist dafür gemacht, bewegt zu werden. Daher ist es wichtig, dass der Patient möglichst schnell wieder schmerzfrei unterwegs ist. Im Normalfall kann er nach sieben bis zehn Tagen wieder nach Hause oder direkt weiter in die Reha.

Für wen ist die minimalinvasive Endoprothetik geeignet?

Drebes Grundsätzlich genauso für junge wie für ältere Patienten. Ich kann eine junge Patientin, die nach einem Unfall ein zerstörtes Hüftgelenk hat, genauso gut mit dieser OP-Technik operieren wie eine Rentnerin mit einer verschlissenen Hüfte. Die Prothetik soll die Lebensqualität wieder erhöhen - das ist altersunabhängig. Etwas problematisch sind Patienten mit sehr kräftigen Muskeln oder mit Knochendeformitäten, sie sind teilweise nicht für die speziellen Implantate geeignet. Aber in über 90 Prozent der Fälle ist die minimalinvasive Implantation mit den sogenannten Kurzschaftprothesen möglich.

Übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die minimalinvasive OP? Und wo wird sie noch angeboten?

Drebes Die Methode wird überwiegend in orthopädischen Fachkliniken angeboten und ist eine Kassenleistung. Aufgrund der besonderen Vorgehensweise spielt die Erfahrung des Operateurs eine große Rolle. Einige Häuser entwickeln die Methode weiter, andere bieten ausschließlich die herkömmliche Operationsmethode an. Die nächste Klinik mit minimalinvasiven Implantationen ist das Marienkrankenhaus in Kaiserwerth, in dem ich bis 2010 selbst gearbeitet habe.

DIE FRAGEN STELLTE DIE REDAKTION.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort