Mettmann Protest gegen höhere Gebühren

Düsseldorf · Der Freundeskreis der Mettmanner Musikschule überreicht der Verwaltung 520 Unterschriften. Eltern beschweren sich über die Anhebung der Teilnehmerentgelte. Die Verwaltung bemüht sich um eine sozialverträgliche Lösung.

Als Ausdruck des Protests gegen die geplante Gebührenerhöhung für Schüler der Mettmanner Musikschule bekamen Bürgermeister Bernd Günther und Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür eine dicke Papierrolle. Marion Busse und Christine Follmann vom Freundeskreis der Musikschule überreichten 520 Formulare mit Unterschriften, die zu einem eindrucksvollen Papierobjekt zusammengeheftet waren.

Die Musikschule sei ein wichtiger Teil der kommunalen Bildungslandschaft, so Busse. Mit der geplanten Entgelterhöhung entferne sich die Musikschule weiter von dem ursprünglichen Ziel, eine musikalische Ausbildung für Kinder unabhängig vom Geldbeutel der Eltern anzubieten. "In Einzelfällen können sich die Musikschulgebühren um 30 Prozent erhöhen." Man habe Verständnis für notwendige Sparmaßnahmen, mahne aber an, dass Erhöhungen mit Bedacht umgesetzt werden müssten. Musikunterricht müsse bezahlbar sein. Die geplante Erhöhung sei zu viel, besonders, wenn Eltern mit mehreren Kindern betroffen sind.

Hoher Stellenwert der Schule

Christine Follmann erinnerte daran, dass Familien auf vielfache Weise belastet würden. Die musikalische Ausbildung genieße einen hohen Stellenwert in Mettmann. Es würden nicht nur wichtige kulturelle Werte vermittelt, sondern auch Konzentration, Zusammenspiel und sozialer Umgang gefördert. "Unsere Musikschule leistet fantastische Arbeit. Wir möchten nicht gezwungen sein, Alternativen in anderen Städten suchen zu müssen." Dort seien die Gebühren teilweise wesentlich niedriger. "Bei uns rennen Sie offene Türen ein", lautete die Antwort von Bürgermeister Bernd Günther. "Die Gebührenerhöhung gefällt uns selbst überhaupt nicht. Wir wissen genau, wie wichtig die musikalische Erziehung ist. Aber wenn Mettmann nicht in den Nothaushalt geraten soll, bleiben kaum Alternativen", so Günther.

Die Musikschule sei eine freiwillige Leistung der Stadt. Ein Nothaushalt würde wohl die Schließung bedeuten. Der Bürgermeister versprach, dass nach Lösungen für eine sozialverträgliche Staffelung der Gebührenerhöhungen gesucht werden solle. Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür freute sich über den Einsatz der Bürger für "ihre" Musikschule.

Die 520 Unterschriften waren innerhalb von vier Wochen zusammen gekommen. "Noch ist nichts entschieden", beruhigte sie. Die "Protest-Rolle" versprach sie, in die nächste Ausschusssitzung für Schule und Kultur mitzunehmen.

Der Ausschuss berät das Thema im September oder November. Die neue Gebührenordnung soll ab Anfang 2011 in Kraft treten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort