Mettmann Projektgruppe will Wohnqualität in der Oberstadt verbessern

Mettmann · Eine Analyse benennt mit Kino, VHS und Gastronomie viele Stärken, sieht aber unter anderem in der schlechten Anbindung an den ÖPNV Schwächen.

 Die Oberstadt bietet mit ihren historischen Fassaden ein lebenswertes Umfeld. Das Straßenpflaster aber macht Senioren Probleme.

Die Oberstadt bietet mit ihren historischen Fassaden ein lebenswertes Umfeld. Das Straßenpflaster aber macht Senioren Probleme.

Foto: Alexandra Rüttgen

Was ist um uns herum los? Wo wollen wir hin in dem Viertel, in dem wir leben? Das sind für Stefan, Wigge, Geschäftsführer des Hauses St. Elisabeth, einige der Leitfragen, die die Einrichtung für Senioren dazu bewegt hat, sich aktiv an der Entwicklung des Quartiers Mettmann-Oberstadt zu beteiligen. In einem Workshop und bei einem Quartierspaziergang wurden Anwohner, die Initiative Oberstadt, Apotheken und die benachbarte Kita mit in die Arbeit eingebunden. Die Ergebnisse der Quartiersanalayse stellte Wigge jetzt gemeinsam mit seinen Partnern vor.

„Früher waren die Menschen mit 60 Jahren oft alt und gebrechlich, heute sind viele noch fit und wollen aktiv am Gesellschaftsleben teilnehmen“, sagte Nora Harenbrock vom Institut InWIS, das mit der Analyse beauftragt worden war. Mettmann sei eine wachsende Stadt – doch der Anteil der über 65-Jährigen nehme weniger schnell zu als in anderen Städten des Kreises. Die Oberstadt sei ein „beliebtes Viertel mit viel Atmosphäre. Es gibt genügend Ärzte, Apotheken und Einkaufsmöglichkeiten.“ Kino, VHS und eine vielfältige Gastronomie seien hervorzuheben. „So gesehen war das die positivste Analyse, die wir je gemacht haben“, sagte Harenbrock. Dennoch hat sie auch Problemfelder ausgemacht. Dazu gehören Steigungen, unebenes Pflaster, hohes Verkehrsaufkommen, aufgrund parkender Autos oft verengte Gehwege, nicht abgesenkte Bürgersteige und die fehlende direkte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. „Gewünscht wird ein zusätzliches Mehrgenerationenhaus, das zum Beispiel Leerstände nutzen könnte.“ Dazu sichere Fahrbahnquerungen, weniger Verkehr und eine besseres Ausleuchtungskonzept. „Wichtig sind auch öffentliche Toiletten.“

Das Haus St. Elisabeth sollte nun zusammen mit den anderen Beteiligten versuchen, die Entwicklung im Quartier voranzubringen, sagte Harenbrock. Dabei stoße das Ehrenamt natürlich an seine Grenzen. „Wir wollen Fördermittel beantragen, um personell mehr Möglichkeiten zu haben“, kündigte Petra Hermes-Wigge an, die beim Sozialen Dienst des Hauses arbeitet.

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