Problemviertel in Mettmann Hier gehört der Müll zum Straßenbild

Mettmann · Entlang von Feldstraße und Elberfelder Straße ist für die Anwohner das Maß voll. Unrat und Essensreste wehen durch die Wohnstraßen. Die Betroffenen fühlen sich im Stich gelassen. Denn sie manchen immer wieder Lösungs-Vorschläge.

 Das Viertel rund um die Elberfelder Straße bleibt ein Problemquartier: Ratsfrau Kathrin Leuwer (SPD) ärgert sich über illegal abgeladenen und dann vergessenen Müll auf dem Fondium-Parkplatz.

Das Viertel rund um die Elberfelder Straße bleibt ein Problemquartier: Ratsfrau Kathrin Leuwer (SPD) ärgert sich über illegal abgeladenen und dann vergessenen Müll auf dem Fondium-Parkplatz.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Auf dem grauen Stromkasten weicht eine Döner-Teigtasche im Dauernieselregen langsam auf und vermischt sich mit den Resten von Fleisch und Soße zu einem unappetitlichen Brei. Auf den Baumscheiben entlang der Elberfelder Straße liegen leere Chipstüten und verbeulte Plastik-Kaffeebecher. Und jenseits der Berufsschul-Sporthalle haben Unbekannte ihren Sperrmüll in den Büschen verteilt. „Heute sieht es nicht so schlimm aus wie sonst“, sagen zwei Anwohnerinnen, die mit ihren Nachbarn seit vielen Monaten gegen all den Dreck und Unrat in ihrem Viertel anrennen. „Von der Stadt Mettmann, vom Kreis und von der Firma Fonium fühlen wir hingehalten und im Stich gelassen.“

Bereits Mitte 2020 hatten sich die Anwohner massiv über die Zustände in dem Viertel beschwert. Sowohl mit dem vorherigen Bürgermeister Thomas Dinkelmann als auch mit der aktuellen Amtsinhaberin Sandra Pietschmann habe man die andauernde Vermüllung der eigentlich schönen Wohnstraßen besprochen. Unterstützt werden die Anwohner von SPD-Politikerin Kathrin Leuwer. Auch sie ist verwundert über die Tatenlosigkeit des Ordnungsamtes: „Immer, wenn man die Verwaltung auf die Missstände anspricht, kommt schnell ein Reinigungstrupp vorbei und beseitigt die gröbsten Schmutzecken.“ Doch nach einem solchen Keraus passiere dann wieder wochenlang nichts.

Anwohner und Politikerin zeigen eine quälend lange Litanei von Beschwerden und Reaktionen aus dem Rathaus vor. Darin wird unter anderem von der Stadt darauf verwiesen, dass einige Problemstellen auf Privatgelände lägen – teils von Fonium, teils von einem großen Discounter. Und auch der Kreis besetzt mit der Sporthalle der Kreisberufsschule ein großes Areal in dem Problemquartier. Ex-Bürgermeister Dinkelmann habe vollmundig angekündigt, Fonium, beziehungsweise den Grundstückseigentümer, auf den wild abgelagerten und bei Wind und Wetter durch die straßen wehenden Müll aufmerksam zu machen. Ob das passiert ist, weiß niemand. Die Stadt Mettmann sagte einen Rückruf der Ordnungsamtsleiterin zu, der unsere Redaktion bislang nicht erreichte.

Für die Betroffenen ist das Maß jedenfalls voll. Ein Döner-Imbiss und ein Brötchen-Verkauf sind von ihnen als Urheber eines großen Müllanteils ausgemacht worden. „Denen müsste auferlegt werden, mehrere große Mülleimer aufzustellen“, fordert eine Anwohnerin. Auch diese Diskussion ist nicht neu. Am Dönerimbiss sei ein Mini-Eimer aufgestellt worden. Die Stadt brachte vor der Berufsschule einen grünen Mülleimer an, der ebenfalls ständig überquelle. „Man sollte hier Bußgelder verhängen, damit die Leute ihren Dreck nicht auf die Straße werfen“, sagt eine Spaziergängerin. Und rund um den Fonium-Parkplatz müssten einfach Schranken angebracht werden, so dass dort nur noch Mitarbeiter dorthin können. Bislang habe jedoch auf solche Vorschläge niemand reagiert – weder seitens der Stadt, noch von den angesprochenen Unternehmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort