Mettmann Portale gegen Leerstand

Mettmann · Immer mehr Städte setzten auf die Kraft des Internets, um gegen Leerstände zu arbeiten. Immobilien-, Baulücken- und Gewerbe-Kataster, die online gesetzt werden, machen viel Arbeit, versprechen aber nur mäßigen Erfolg.

 Der passende Investor für vorhandene Flächen – wie an der Max-Planck-Straße in Erkrath (l. oben) – könnte übers Internet gefunden werden. Auch Besitzer und Mieter für Gebäude an der Poststraße (r. unten) und in der Oberstadt in Mettmann könnten schneller zusammenfinden, glauben Befürworter städtischer Websites.

Der passende Investor für vorhandene Flächen – wie an der Max-Planck-Straße in Erkrath (l. oben) – könnte übers Internet gefunden werden. Auch Besitzer und Mieter für Gebäude an der Poststraße (r. unten) und in der Oberstadt in Mettmann könnten schneller zusammenfinden, glauben Befürworter städtischer Websites.

Foto: DJ/Achu

Gähnend leere Geschäfte und Gewerbegebäude, die langsam verfallen, sind kein Aushängeschild für Städte. Leicht zugängliche Internetportale sollen den Kontakt zwischen Eigentümern und Maklern, Mietern oder Käufern herstellen. Die Stadt Mettmann will im Herbst mit einem interaktiven Portal an den Start gehen, das einen Überblick über vakante Gewerbebauten liefert. "Wir wollen zeigen, dass wir uns über die Innenstadt Gedanken machen und beispielsweise die Eigentümer der Läden in Kö-Galerie und Kö-Karree unterstützen", sagt Wolfgang Karp, Chef der Wirtschaftsförderung.

Mettmann: Portale gegen Leerstand
Foto: Janicki, Dietrich

Der Service ist kostenlos. "Natürlich können wir nur vermitteln. Über uns werden keine Verträge abgewickelt", stellt Karp klar. Jeder Anbieter soll sein Objekt vorstellen können. Neben Größe, Verfügbarkeit, Aufteilung und Lage gibt es Auskünfte über Parkmöglichkeiten und Verkehrsanbindungen. "Allerdings müssen die Eigentümer mitspielen", sagt Karp. Daneben bemüht sich die Wirtschaftsförderung Mettmann, Eigentümer von leerstehenden Gebäuden ausfindig und ihnen das Portal schmackhaft zu machen.

Erkraths Gewerbeflächen im Netz

Die Stadt Erkrath hat auf ihrer Website schon seit längerem verfügbare Gewerbeflächen aufgelistet. Mit Lage und Kaufpreis sowie Foto sind sie unter "Wirtschaft und Gewerbeflächen" zu finden. "So doll wird das nicht genutzt", sagt Bürgermeister Arno Werner ehrlich. "Ansiedlungswillige Unternehmen werden in der Regel von den Städten umworben oder wenden sich an Makler. Die müssen nicht auf städtischen Internetseiten auf Suche gehen."

"Wir sitzen dran", sagt Karsten Niemann, Chef der Wirtschaftsförderung in Wülfrath. Eine Website gibt es noch nicht. "Wir haben intern so eine Excel-Tabelle mit Leerständen und Gewerbe- und Immobilienflächen." Um Flächen im Internet zu veröffentlichen, müssten sie vom Besitzer freigegeben werden. "Nicht jeder möchte im Netz seinen Besitz zur Schau stellen", weiß Niemann. Außerdem müsse diese Seite immer aktuell sein. "Sonst bieten wir Flächen an, die schon längst verkauft sind." Auch in Wülfrath gilt: Der Erfolg eines Immobilien- oder Freiflächen-Katasters steht und fällt mit der Mitarbeit der Verkäufer oder Vermieter.

Inge Berkenbusch, FDP-Fraktionsvorsitzende in Erkrath und Immobilienmaklerin, ist der Ansicht, dass es ohne Internet nicht geht. "In Haan klappt das mit dem Immobilien-Kataster hervorragend", sagt sie. Ihre Partei hat ein Baulücken-Kataster für Erkrath durchgesetzt, das auch ins Netz soll.

(RP/ac/ila)
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