Erkrath/Hilden Polizisten erschießen drei ausgebrochene Rinder

Erkrath/Hilden · Nachdem sie von einem Erkrather Hof weggelaufen waren, endete ihre Flucht auf einer Wiese in Hilden.

Die drei Galloway-Jungbullen waren am Freitag aus ihrem Gatter an der Bruchhausener Straße in Erkrath-Hochdahl ausgebrochen. Züchter Hartmut Kindel erfuhr davon gegen 16 Uhr. Der Landwirt versuchte vergeblich, die Rinder wieder einzufangen: "Die meisten unserer Tiere sind handzahm und kommen, wenn man sie ruft. Aber diese drei waren total verändert und in Panik."

Die Flucht der Vierbeiner endete gegen 19 Uhr auf einer Wiese an der Biesenstraße in Hilden. Ganz in der Nähe verläuft die Umgehungsstraße Ostring und die Autobahn 3. Kindel selbst rief schweren Herzens die Polizei zu Hilfe: "Die Tiere waren nicht mehr kontrollierbar und es war schon dunkel."

Die Beamten sperrten den Ostring und versuchten, einen Jäger zu erreichen. Als dies nicht gelang, griffen sie selbst zur Waffe und erschossen die drei Jungbullen. Nachbarn wie Wolf Rainer Graf von Thun und Hohenstein, die von der Polizeiaktion nichts mitbekommen hatten, waren am Samstagmorgen erschrocken, als sie die erschossenen Tiere auf einer Wiese liegen sahen. Die Galloways wurden am Samstag weggebracht. Kindel züchtet seit 18 Jahren die hornlosen schottischen Rinder mit dem besonders dichten Fell.

Der zertifizierte Bio-Hof (seit 2010) hält rund 70 Galloways auf etwa 50 Hektar in Erkrath und Umgebung. Die Herde heißt "Neandertal Galloways". Die robusten und genügsamen Tiere gelten als gutmütig und zutraulich und sind das ganze Jahr auf der Weide. Die drei 18 Monate alten Jungbullen hätten den ganzen Sommer auf ihrer Weide an der Bruchhausener Straße in Erkrath verbracht: "Dort gab es nie Probleme." Der Viehzüchter vermutet, dass möglicherweise ein frei laufender Hund die Rinder gehetzt und in Panik versetzt hat: "Die Tiere waren schon seit einigen Tagen total verändert. Es waren ganz wertvolle Herdbuch-Tiere."

(cis)
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