Mettmann Polizei glaubt Autofahrer nicht
Düsseldorf · Ein Mettmanner "entsorgt" nach einem Unfall Plastikteile seines Fahrzeugs im Gebüsch. Bei der Polizei gibt er an, dass sein Wagen zuvor gestohlen worden sei. Ein Zeuge fotografiert die Beweismittel-Beseitigung.
"Kommissar Zufall" und ein aufmerksamer Zeugen haben eine Unfallflucht in Mettmann aufgeklärt. Eine Anwohnerin der Daniel-Kircher-Straße stellt am Sonntagmorgen beim Gassiführen ihres Hundes fest, dass zwei geparkte Fahrzeuge, die ihren Nachbarn gehören, beschädigt sind.
Vermutlich, so ihre Einschätzung, hatte in der Nacht zum Sonntag ein unbekannter Autofahrer die Wagen touchiert und sich dann aus dem Staub gemacht. Die Autobesitzer informieren am Sonntagmorgen die Polizei. Die Beamten nehmen die Unfallflucht auf und finden auf der Straße einen rechten schwarzen Außenspiegel und ein Blinkerglas. Für die Polizei ist klar, dass die Autoteile zu dem Wagen des Unfallflüchtigen gehören. Die Polizei formuliert eine Anzeige gegen Unbekannt.
Kamera mit Teleobjektiv
Die Stimmung bei den beiden Besitzern der beschädigten Autos ist schlecht. Der Sonntag ist "gelaufen". Auto kaputt, vom Täter keine Spur. Als einer von ihnen kurze Zeit später aus dem Fenster blickt, sieht er, wie ein ihm unbekannter Mann noch vorhandene Plastikteile, die von dem Zusammenstoß stammen, auf der Straße einsammelt. Der Mettmanner wundert sich über das seltsame Verhalten und holt seine Kamera mit Teleobjektiv aus dem Schrank. Er folgt unauffällig dem Mann, der mit den Plastikteilen in Richtung Innenstadt geht. In Höhe des Karstadt-Parkplatzes sieht der Geschädigte, wie der Mann die Plastikteile in ein Gebüsch wirft. Er fotografiert die Szene. Der Mann geht weiter in Richtung Eichendorffstraße. Dort steht ein schwarzer Volvo, der zahlreiche Beulen aufweist. Ein ADAC-Pannenhelfer ist gerade dabei, den Volvo aufzuladen. Der geschädigte Mettmanner unterbricht die "Abholaktion", klärt den Helfer auf und verständigt die Polizei.
Auf der Polizeiwache hatte der Autobesitzer zuvor eine Anzeige erstattet. Er gab an, man habe ihm während einer Feier in der vergangenen Nacht zunächst die Autoschlüssel und dann seinen schwarzen Volvo entwendet. Er habe den Wagen gerade auf der Eichendorfstraße mit den Kratzern und Beulen und ohne Außenspiegel aufgefunden. Als die Polizisten den Volvo jetzt unter die Lupe nehmen, stellen sie fest, dass die Beschädigungen mit dem Unfall auf der Daniel-Kircher-Straße in einem Zusammenhang stehen. Dann meldet sich der Anwohner, der sie Szene aus dem Hintergrund beobachtet hat, und klärt die Polizei darüber auf, dass er gesehen hatte, wie der Mann die Plastikteile eingesammelt und die Teile anschließend in ein Gebüsch geworfen hatte. Als Beweismittel zeigt er den Beamten das Foto. Jetzt hat der Volvofahrer ein Problem.
Während der Anzeigenerstattung wirkt der 57-jährigen Mettmanner alkoholisiert, so die Polizei in ihrem Bericht. Ihm wird nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Wuppertal eine Blutprobe entnommen. Sein Führerschein bleibt bei den Akten.
