Mettmann Polizei ermittelt gegen Ex-Regiobahn-Chef

Mettmann · Dem ehemaligen Manager des Mettmanner Unternehmens werden Betrug oder Untreue vorgeworfen.

 Unser Archivfoto zeigt einen Triebwagen der Regiobahn an der Haltestelle Stadtwald.   RP-Archivfoto: Dietrich Janicki

Unser Archivfoto zeigt einen Triebwagen der Regiobahn an der Haltestelle Stadtwald. RP-Archivfoto: Dietrich Janicki

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln zurzeit gegen einen ehemaligen Geschäftsführer der Regiobahn Fahrbetriebs GmbH mit Sitz in Mettmann. Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Wolf-Tilman Baumert, auf Nachfrage unserer Redaktion erläutert, gehe es dabei um unsaubere Reisekostenabrechnungen und Schein-Rechnungen für Handwerks- oder Lieferantenleistungen, die nicht erbracht worden sein sollen. „Das Verfahren läuft. Es gibt ein Ermittlungsverfahren“, bestätigt Baumert. Staatsanwältin Christina Laibold erläutert, es gebe „Tatvorwürfe zum Nachteil der Regiobahn.“

Mitte Juni hatte das Unternehmen in einer Presseerklärung mitgeteilt, dass es sich von seinem bisherigen Geschäftsführer getrennt habe. Der Manager war erst ein knappes Jahr in seinem Amt. Über die Gründe für diesen Schritt schwieg sich das Unternehmen damals aus. Zwischenzeitlich dringen jedoch Informationen an die Oberfläche: Nach einer Reihe von „Unregelmäßigkeiten“ habe sich die Regiobahn vom Geschäftsführer getrennt, indem sie eine außerordentliche Kündigung wegen schwerer Verfehlungen ausgesprochen habe. Das sagt der Aufsichtsratsvorsitzende des Unternehmens, Heiner Cöllen, im Gespräch mit unserer Redaktion. „Da gibt es eine Reihe von Vorwürfen“, sagt Cöllen. Der Landrat des Kreises Mettmann habe daraufhin Strafanzeige gestellt.

Doch auch der Geschäftsführer bemüht die Gerichte und habe eine Kündigungsschutzklage angestrengt. Damit beschäftigt der Fall nun die Justiz auf zivil- und strafrechtlicher Ebene.

Welche Behörde die arbeitsrechtlichen Aspekte bearbeitet, ist noch nicht klar. Das Arbeitsgericht Düsseldorf hat seine Zuständigkeit erklärt. Das ließ die Regiobahn jedoch rügen. Sie wünscht, dass das Landgericht den Fall bearbeitet. Die Entscheidung darüber „steht noch aus“, sagt Cöllen.

Der Sprecher des Landesarbeitsgerichts Düsseldorf, Dr. Michael Gotthardt, bestätigt diesen Vorgang: Die Regiobahn habe am 3. September dieses Jahres Beschwerde gegen den Rechtswegbeschluss eingelegt, der am 5. September an das Arbeitsgericht weitergegeben wurde. Das Arbeitsgericht Düsseldorf werde sich nun „damit befassen“ und müsse „erst auf Grundlage der neuen Argumente prüfen, ob seine Entscheidung noch richtig ist“, sagt Gotthardt. Wann es zu einer Entscheidung kommt und wann es womöglich eine Verhandlung gibt, stehe nicht fest.

Auch die Staatsanwaltschaft vermag den weiteren Verlauf des Verfahrens noch nicht abzusehen. Die Polizeibehörde am Wohnort des Geschäftsführers, die ihn zur Beschuldigtenvernehmung eingeladen hatte, hat ihre Akte an die Staatsanwaltschaft Wuppertal weiter gereicht. In die Ermittlungen ist außerdem die Kreispolizeibehörde Mettmann involviert.

Landrat Thomas Hendele, zugleich Chef der Kreispolizei Mettmann, und die Regiobahn Fahrbetriebs GmbH wollen sich nicht weiter äußern. Auch der Geschäftsführer wollte auf Nachfrage unserer Redaktion keine Stellungnahme abgeben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort