Mettmann Politik berät über "Waschbrett"-Zukunft

Mettmann · Ob der Unterstand in der Stadtmitte verschwinden oder neu gebaut werden soll, ist heute Thema im Ausschuss.

 Sollte das Waschbrett erhalten bleiben, muss es aufwändig saniert werden. Es weist Mängel in der Dachkonstruktion und in der Entwässerung auf.

Sollte das Waschbrett erhalten bleiben, muss es aufwändig saniert werden. Es weist Mängel in der Dachkonstruktion und in der Entwässerung auf.

Foto: dietrich janicki

Das geliebte und gleichzeitig gehasste "Waschbrett" steht heute wieder auf der Tagesordnung des Planungsausschusses (17 Uhr, Rathaus, Großer Sitzungssaal). Worum geht es? Zur Erinnerung: Die Mitglieder des Planungsausschusses lehnten im September den Vorschlag der Verwaltung ab, ein neues Glasdach anstelle des alten "Waschbretts" an der Mühlenstraße zu errichten. Die Fraktionen hatten Bauchschmerzen, eine Konstruktion durchzuwinken, die 500.000 Euro kosten soll (mit Abbruchkosten und Platzgestaltung). Das Land hatte zwar im Vorfeld zugesagt, 70 Prozent der Kosten zu übernehmen - der Förderbescheid liegt bereits im Rathaus. Bleiben aber noch 150.000 Euro bei der Stadt hängen.

Der Bund der Steuerzahler kritisierte bereits im Mai das Vorhaben der Stadt Mettmann, einen neuen Unterstand mit einem Glasdach an der Mühlenstraße zu bauen. Auch der ursprüngliche Verwaltungsvorschlag, der Abbruch des "Waschbretts" und eine neue Platzgestaltung mit einem Platanendach (ähnlich dem auf dem Platz am Königshof) wurde vom Ausschuss abgelehnt. Doch Stillstand kann und darf es laut Verwaltung nicht geben. Denn: Die Mühlenstraße sollte eigentlich bereits in diesem Jahr um- und ausgebaut werden. Aber: Ohne Entscheidung "Waschbrett" kein Ausbau der Mühlenstraße. Denn: "Die Mühlenstraße und die Platzfläche wurden sowohl mit dem Platanendach als auch mit der transparenten Überdachung unter dem Aspekt der Barrierefreiheit geplant und haben daher eine andere Höhenlage als heute", sagt die Verwaltung. Sollte das "Waschbrett" erhalten bleiben, müsse die Planung der Mühlenstraße überarbeitet werden. Der Straßenausbau nach der derzeitigen Planung der Höhenlage hätte zur Folge, dass bei Bestand des "Waschbretts" die Fundamente teilweise frei lägen. "Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass der Erhalt des "Waschbretts" Instandsetzungsaufwand auslöst", so die Verwaltung. Aufgrund von Korrosion müssen mindestens zwei Stützen ausgetauscht werden. Die Dachentwässerung einschließlich der Anschlussleitungen bis an den Straßenkanal in der Mühlenstraße ist ebenso erneuerungsbedürftig.

Fachbereichsleiter Kurt-Werner Geschorec: "Es ist unter wirtschaftlichen und bautechnischen Aspekten nicht sinnvoll, zunächst die Mühlenstraße auszubauen und zu einem späteren Zeitpunkt die Platzfläche des ,Waschbretts' neu zu gestalten." Die Andienung einer Baustelle auf dieser Fläche sei nur über die dann neu hergestellte Mühlenstraße möglich. Hierdurch und auch durch die Bauarbeiten auf der Platzfläche sowie die zuvor beschriebene Erneuerung der Entwässerungsleitungen würden Schäden in der Oberfläche der Mühlenstraße nicht zu vermeiden sein.

Und: Sollte es kein Glasdach geben, muss mit der Bezirksregierung gesprochen werden, damit die Fördergelder nicht verfallen oder in andere Kommunen fließen.

(RP)
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