Mettmann Personal reicht für Grünpflege nicht aus

Mettmann · Die Zahl der Flächen und der Aufgaben ist immens gestiegen. Die Stadt Mettmann muss Fremdfirmen beauftragen.

 Wildwuchs herrscht derzeit am Kunstwerk "Neandertaler im Kreis"von Elke Tenderich-Veit .

Wildwuchs herrscht derzeit am Kunstwerk "Neandertaler im Kreis"von Elke Tenderich-Veit .

Foto: Dietrich Janicki

Liegt's am Wetter oder an der Personalnot oder liegt's an beiden Dingen? Jedenfalls fällt auf, dass zahlreiche öffentliche Grünflächen in der Kreisstadt dringend auf Vordermann gebracht werden müssen. So sieht die Fläche rund um den "Neandertaler im Kreis" an der Talstraße eher wie ein Kartoffelacker aus. Im vergangenen Jahr hatten die Mitarbeiter der Stadtverwaltung den Weg zur Skulptur mit Husarenknöpfchen bepflanzt. Das war ein schönes buntes Bild. Wie die Stadtverwaltung jetzt auf Anfrage mitteilt, sei die Bepflanzung am Neandertaler noch nicht abschließend geklärt, da derzeit noch ein Bepflanzungsplan für diesen Bereich erstellt werde und hierfür Rücksprache mit dem Künstler gehalten werden soll.

 Einen äußerst ungepflegten Eindruck macht der Randstreifen an der Ringstraße neben dem Königshofstift. Der Streifen soll bald bepflanzt werden.

Einen äußerst ungepflegten Eindruck macht der Randstreifen an der Ringstraße neben dem Königshofstift. Der Streifen soll bald bepflanzt werden.

Foto: Janicki Dietrich

An der Ringstraße vor dem Königshof-Stift ist ein Teil der Randfläche ebenfalls in einem schlechten Zustand. Aber dies werde sich ändern, sagt Pressesprecher Christian Barra. "Im gesamten Stadtgebiet werden in Kürze Bepflanzungen vorgenommen. Viele Pflanzen sind bereits bestellt, geliefert und teilweise auch schon gepflanzt."

Darüber hinaus würden Anfang Juni Blumenampeln aufgehängt und Blumensäulen im Innenstadtbereich aufgestellt.

Pro Jahr werden in Mettmann ca. 5.000 bis 7.000 Euro für die reine Bepflanzung (ohne Personalaufwand) ausgegeben.

Im vergangenen Jahr lag der Betrag wegen der Tour de France rund 4.000 Euro höher. Insgesamt muss der Bauhof rund 800.000 m² (ohne Neubaugebiete) pflegen. Die Fläche der drei großen Parks (Goethepark, Combergpark und Stadtwald) beläuft sich auf rund 200.000 m².

Hinzu kommen die Friedhöfe Lindenheide und Goethestraße (Parkcharakter). Sie weisen rund 120.000 m² auf, der Friedhof Obschwarzbach rund 25.000 m². Und: Die mittlerweile insgesamt 84 Spielplätze sind ca. 95.000 m² groß.

Doch das ist nicht alles: Kleinflächen, Baumscheiben, Pflanzkübel, Straßenbegleitgrün und Innenstadtgrün schlagen mit ca. 365.000 m² zu Buche, ebenfalls ohne Neubaugebiete. " Der Aufwand zur Pflege der Grünflächen ist unterschiedlich hoch, je nach Art der Grünfläche und je nach Witterung", sagt Angelika Dünnwald, Leiterin des Bauhofs.

Derzeit müssen in Mettmann mindestens rund 221.000 m² Rasen intensiv gepflegt werden. Das bedeutet einen wünschenswerten Mähturnus von maximal 14 Tagen. Es werden sowohl Großflächenmäher, Handrasenmäher, Freischneider, Schlegelmäher unterschiedlicher Ausführungen eingesetzt. Bei lediglich zwei Mähern ist die Mähgutaufnahme wirtschaftlich möglich. Auch ein Multifunktionsschlepper (Holder) steht mit verschiedenen Anbaugeräten (Hecke, Schlegelmäher, Wildkrautbürste), zur Verfügung und ist im Dauereinsatz. In der Rasenpflege werden saisonal vier bis fünf Mitarbeiter eingesetzt. Dünnwald: Diese Personalkapazität sei bei schwierigen Witterungsbedingungen (Frühjahr, Wärme, Regen) aber nicht ausreichend. Eine Unterstützung aus anderen Bereichen des Baubetriebshofes sei nicht möglich. In den anderen Bereichen inklusive Friedhöfe werden rund 24 bis 25 Mitarbeiter eingesetzt. Diese Zahl beinhaltet die Personalreserve für Urlaub und Krankheitsausfälle. Aber: " Das zur Verfügung stehende Personal ist insbesondere zu den starken Wachstumsperioden nicht ausreichend", erklärt Dünnwald.

Externe Vergaben erfolgen insbesondere für Mäharbeiten, so werden jährlich kurz vor den Sommerferien bis nach den Sommerferien alle Spielplätze vierzehntäglich gemäht und das Mähgut aufgenommen, damit die Spielplätze zu den freien Zeiten der Kinder in einem guten Zustand sind. Die Leistung wird ausgeschrieben und an den wirtschaftlichsten Bieter vergeben. In Extremsituationen - wie derzeit- erfolgt teilweise eine externe Einzelbeauftragung -je nach Höhe der zur Verfügung stehenden Mittel.

Zu den Kosten kann aus Vertragsgründen keine Auskunft gegeben werden.

(RP)
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