Mettmann Partner für Alleinerziehende

Düsseldorf · In einem Modellprojekt qualifizieren Awo und Diakonie Mütter für den Arbeitsmarkt.Die ARGE sorgt für das notwendige Basiseinkommen. Die Kinderbetreuung ist sichergestellt.

Arbeiterwohlfahrt (Awo) und Diakonie haben gemeinsam die Ausschreibung für ein bundesweites Modellprojekt für Alleinerziehende im Kreis Mettmann gewonnen. Ziel des Projektes ist die Integration Alleinerziehender in den Arbeitsmarkt. "Unsere Partnerschaft hat sich schon mehrfach bei Projekten bewährt. Gemeinsam können wir Synergieeffekte nutzen", so Rainer Bannert, Geschäftsführer des Awo-Kreisverbandes Mettmann e.V.. Das etwa eine Million Euro teure Projekt wird zu 60 Prozent vom Europäischen Sozialfond finanziert, den Rest übernimmt die ARGE Me-aktiv.

In einem Zeitraum von drei Jahren werden insgesamt 50 Alleinerziehende in zwei Durchgängen von je 18 Monaten für den Arbeitsmarkt qualifiziert. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Kinderbetreuung. "Alleinerziehende stoßen immer wieder an Grenzen. Berufe, die flexible Arbeitszeiten etwa im Pflegebereich voraussetzen, lassen sich nicht mit den starren Öffnungszeiten von Kindertagesstätten und Ganztagsschulen vereinbaren", so Michael Reichelt, Regionalleiter der Diakonie. Für die Teilnahme an dem Projekt stellen nun Diakonie und Awo die Kinderbetreuung sicher, durch ein kombiniertes Angebot von Kindertagesstätten und Tagesmüttern.

Mehrere Bereiche zur Auswahl

Die ARGE wird dafür sorgen, dass das Basiseinkommen während der Teilnahme stimmt, versprach deren Geschäftsführer Klaus Przybilla. Angeboten werden Qualifizierungsmöglichkeiten in den Bereichen Hauswirtschaft, Pflegeassistenz, Kindertagespflege und Bürokommunikation/Verwaltung. Zugleich findet eine sozialpädagogische Begleitung statt.

Das Projekt hat Anfang Oktober begonnen. "Wir haben zunächst Einzelgespräche geführt und uns bei Hausbesuchen ein Bild von den Verhältnissen gemacht", berichtete Awo-Arbeitsmarkt-Projektleiter Volker Werner. So können langfristig Bausteine entwickelt werden, die Alleinerziehende benötigen, um langfristig Beruf und Kindererziehung vereinbaren zu können. "Die Frauen müssen darauf vertrauen können, dass bei Bedarf auch schnell und spontan Lösungen gefunden werden", so Awo- Mitarbeiter Thomas Weber.

Praktika und Arbeitserprobung

Auch partnerschaftliche Probleme, fehlende Berufsausbildung oder mangelnde Berufserfahrung sind oft Stolpersteine auf dem Weg ins Berufsleben. Die Qualifizierungsmaßnahmen enthalten theoretische und praktische Anteile in Form von Praktika und Arbeitserprobungen. Diese geben auch den Arbeitgebern die Möglichkeit, in der Zusammenarbeit Verbesserungen anzuregen oder selbst umzusetzen.

Der theoretische Unterricht findet in Schulungsräumen des ev. Gemeindezentrums Friedhofstraße statt. Für die praktische Ausbildung bieten die sozialen Einrichtungen von Diakonie und Awo ausreichende Betätigungsfelder.

(RP)
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