Pandemie in Mettmann Nur mit Bändchen zum Blotschenmarkt

Mettmann · Die Organisatoren des Weihnachtsmarktes in der Mettmanner Oberstadt verschärften am Montag die Zutrittskontrolle. Nur wer seinen 2G-Status nachgewiesen hat, soll an den 50 Buden Speisen und Getränke bekommen. Das System wird aus Düsseldorf übernommen.

 Eindeutig ein Bild aus der Zeit vor der Corona-Pandemie: der Blotschenmarkt im Jahr 2019.

Eindeutig ein Bild aus der Zeit vor der Corona-Pandemie: der Blotschenmarkt im Jahr 2019.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Nachdem Hilden bereits in der vergangenen Woche seinen Weihnachtsmarkt abgesagt hat, werden auch die Diskussionen über den Blotschenmarkt intensiver. Soll man angesichts der höchsten Infektionszahlen, die in dieser Pandemie bislang in Deutschland gemessen wurden, so eng beieinander feiern? Eigentlich soll der Blotschenmarkt am 26. November mit rund 50 Buden starten. Wer will die Verantwortung für die Gesundheit von Standpersonal und Gästen übernehmen?

Offenbar rumort es besonders stark im Kreis der Freiwilligen, die am Stand der Aulen Mettmanner Dienst tun wollen. Sie haben sich gemeldet, um die Aulen zu unterstützen. Und scheinen nun hin und hergerissen zu sein. Einerseits freuen sich vor allem alteingesessene Mettmanner auf die typische Atmosphäre beim schönsten Weihnachtsmarkt im gesamten Kreis Mettmann. Andererseits, so sagen viele, könnten die alarmierenden Fakten nicht ignoriert und die dringenden Ratschläge von Infektiologen nicht überhört werden. „Bislang haben lediglich zwei Freiwillige ihre Zusage zurückgezogen, beim Blotschenmarkt an unserem Stadt zu stehen“, sagt Schriftführerin Ellen Jasper, die den Marktauftritt der Bürger- und Heimatvereinigung organisiert. „Ich gehe davon aus, dass alle Freiwilligen nach wie vor hinter uns stehen.“

Blotschenmarkt-Organisator Florian Peters sah sich am Montag veranlasst, das Sicherheitskonzept für den Blotschenmarkt zu schärfen. Bei der großen Pressekonferenz am vergangenen Freitag hatte er an die Verantwortung der Besucher appelliert: „Wir haben als Blotschenmarkt-Team im Vorfeld alles unternommen, um für größtmögliche Sicherheit zu sorgen. Jetzt müssen aber auch die Besucher bereit sein, mitzuziehen, damit wir trotz aller Widrigkeiten wieder einen schönen weihnachtlichen Markt haben.“ Laut Peters am vergangenen Freitag sei es für die Blotschenmarkt-Macher kein Problem, von der bislang geltenden 2G-Regel – Zutritt nur für Genesene oder Geimpfte – auf 2Gplus umzustellen.

Den Zwischenschritt tat Peters am Montag, als er in einer schriftlichen Mitteilung die Ausgabe von Bändchen ankündigen ließ – nach Düsseldorfer Vorbild. Wer dort seinen Status als Geimpfter oder Genesener gegenüber einem Sicherheitsdienst oder an den Buden des Blotschenmarktes dokumentieren kann, bekommt solch ein Bändchen fürs Handgelenk, das sich beim Öffnen selbst zerstört. Nur wer ein Bändchen trägt, bekommt in Düsseldorf Glühwein.

„Diese Idee finden wir auch für den Blotschenmarkt sehr gut“, sagt Organisationsleiter Florian Peters mit einem Dank an die Organisatoren von Düsseldorf Tourismus. Für den Blotschenmarkt gelte ab Freitag daher folgende Regelung: Das Kontrollbändchen könne man sich direkt an einem der Zugänge beim Sicherheitsdienst unter Vorlage eines Impf- oder Genesenennachweises abholen. Sollte es dort zu voll sein, könne man aber als geimpfter oder genesener Besucher auch an einer beliebigen Bude – inklusive des Infostandes – den Nachweis vorlegen oder ein Mitglied des Blotschenmarkt-Teams (erkennbar an den roten Jacken mit entsprechendem Aufdruck) ansprechen, um ein 2G-Bändchen zu erhalten.

Unklar ist bei diesem System noch, wie mit den Kindern umgegangen werden soll. Hier will Peters auf die Coronaschutzverordnung des Landes NRW warten. Diese werde Regeln und Altersgrenzen enthalten, die das Blotschenmarktteam übernehmen will.

Erneut verbindet Florian Peters diese Ankündigung mit einem Appell an die Verantwortung der Blotschenmarkt-Besucher. Dass der Mettmanner Adventsmarkt nicht so eingezäunt werden kann wie der Marktplatz in Düsseldorf, hat damit zu tun, dass in Mettmann die Anwohner jederzeit ihre Häuser erreichen müssen.

Währenddessen tat das Mehrgenerationenhaus, also die Stadtverwaltung, bereits den nächsten Schritt. Für ein Rockkonzert wurde die bislang geltende 3G-Regel für Konzertbesucher auf 2Gplus verschärft. Demnach reicht es nicht mehr, nur den Impfausweis vorzeigen. Zusätzlich müssen Musikfreunde einen frischen Corona-Test vorweisen können.

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