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Mettmann Orkanschäden größer als angenommen

Mettmann · Ein Drittel der Bäume im Mettmanner Stadtwald ist betroffen. Ein Gutachter untersucht die Schäden. Die Stadt versucht, möglichst viele Bäume zu retten. Es werden Kronen zurückgeschnitten.

 Sachverständiger Jürgen Kutscheidt, Ferdinand Ortmann von der Stadt und Landschaftsgärtner Stefan Westphal (v.l.) stehen bei der Beseitigung der Baumschäden in enger Absprache.

Sachverständiger Jürgen Kutscheidt, Ferdinand Ortmann von der Stadt und Landschaftsgärtner Stefan Westphal (v.l.) stehen bei der Beseitigung der Baumschäden in enger Absprache.

Foto: Dietrich Janicki

Die Schäden, die der Orkan Ela in Mettmann angerichtet hat, sind größer als zunächst angenommen. Erst bei der genauen Untersuchung der Bäume zeigt sich, dass zahlreiche Äste in den Kronen abgeknickt sind, Bäume sich mit anderen verdreht haben. Ferdinand Ortmann, Leiter des Mettmanner Grünflächenamtes, hat sich Unterstützung in Sachen Baumgutachten geholt: Jürgen Kutscheidt, der ein Sachverständigenbüro in Krefeld betreibt, ist nach Mettmann gekommen. Der Experte wird zurate gezogen, wenn es gilt, zu entscheiden, ob der Baum gefällt, seine Krone zurückgeschnitten wird oder Äste entefernt werden müssen.

 Christoph Pfankuchen von der Firma Westphal entfernt einen angebrochenen Ast in einer Baumkrone.

Christoph Pfankuchen von der Firma Westphal entfernt einen angebrochenen Ast in einer Baumkrone.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

"Wir versuchen, so viele Bäume wie möglich zu erhalten", sagt Kutscheidt. So wird noch überlegt, ob eine 80-jährige Eiche im Stadtwald wirklich gefällt oder durch einen massiven Kronenerziehungsschnitt erhalten werden kann. Der Orkan Ela hat mächtig an ihr gerüttelt, doch sie blieb stehen. Andere Bäume im Stadtwald hatten keine Chance. "Es kamen mehrere unglückliche Faktoren zusammen", erklärt Kutscheidt. "Die Bäume waren voll belaubt, es hatte geregnet, die Blätter waren nass und dann kam noch ein Gewitter neben den enormen Windstärken dazu. Diese Gewitterstürme drücken auch nach unten." Nicht nur Flachwurzler fielen, sondern auch Eichen, Buchen, Eschen, Platanen und Ahorn. "Wenn so ein Orkan sich im Winter ereignet hätte, wären mehr Bäume stehengeblieben", sagt Ortmann.

Rund ein Drittel der Bäume im Stadtwald wurde beschädigt. Die Firma Westphal aus Kempen ist seit Wochen dabei, die Bäume zu sichten und die Schäden zu beseitigen. Mit zunächst zehn, jetzt vier Mitarbeitern arbeiten sie mit Motorsäge und Hubsteiger in den Waldgebieten. "Es sind viele große und alte Bäume betroffen", sagt Ortmann. So fielen Bäume im Comberg-Park, am Weiermannsbuschweg, in den Wäldchen an der Mozartstraße und an der Peckhauser Straße und im Stadtwald. Westphal geht davon aus, dass in sechs Wochen die Arbeiten im Stadtwald beendet sein werden. "Am Dienstag schauen wir uns den Teil zwischen Naturbad und Daniel-Kircher-Straße an. Dort ist bereits gearbeitet worden." Vermutlich werde dieser Teil am Mittwoch freigeben, sagt Ortmann. Die Stadt hat Verbotsschilder aufgehängt, die ein Betreten der besagten Flächen untersagen. "Da es sich um Naherholungsgebiete handelt, die von Wegen durchkreuzt werden, besteht hier eine besondere Sicherungspflicht", betont Ortmann. Trotz der Schilder gehen Menschen durch diese Wälder und setzen sich Gefahren aus. Die Stadt beziffert den gesamten Schaden auf 530 000 Euro und hofft auf Landeszuschüsse.

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Foto: Moritz Padberg

Zahlreiche Bürger haben bereits Geld für die Wiederaufforstung gespendet. "Wir haben noch keinen genauen Überblick, da die Aktion noch läuft. Es gingen Spenden zwischen 5 und 1000 Euro bei der Stadtverwaltung ein. Möglicherweise muss die Politik noch Geld bewilligen", sagt Ortmann.

(RP)
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