Wülfrath Offenes Atelier lädt zur Werkschau ein

Wülfrath · Manuel Rohde. seit gut einem Jahr Leiter, freut sich über die Arbeiten an einem "Ort ausgeprägter Schaffensfreude". 35 Künstler zeigen Arbeiten, die in Kursen der Bergischen Diakonie Aprath entstanden.

 Monika Abbott (l.) und Hildegard Schmidt präsentieren bei der Werkschau in der Diakonie Aprath ihre Arbeiten.

Monika Abbott (l.) und Hildegard Schmidt präsentieren bei der Werkschau in der Diakonie Aprath ihre Arbeiten.

Foto: DJ

Das Haus Langensiepen, die Heimstätte des Offenen Ateliers der Bergischen Diakonie Aprath, mutet in diesen allzu herbstlichen Tagen an wie ein gemütliches Hexenhäuschen. Da wundert es kaum, dass zur Werkschau des Kursjahres 2012 zahlreiche Besucher die drei Räume aus allen Nähten platzen lassen. Sage und schreibe 35 Künstler brachte die Ausstellung unter einen Hut und konnte doch nur eine Teilmenge der diesjährigen künstlerischen Aktivitäten des Offenen Ateliers darstellen. Gezeigt wurden Werke aus den Kursen für Steinbildhauer, Acryl- und Ölmaler und Pappmarchéskulpteure.

Zu einem guten Teil sind hier Menschen am Werk, die seit Jahren mit dem Atelier verbunden sind und doch immer wieder Neues schaffen möchten. Zu ihnen gehören Hildegard Schmidt, die ihre Bilder "Atlantis" und "Versammlung" zeigte, und Monika Abbotts, die ihr "Marokkanischen Dorf" und ein engagiertes Gemälde namens "Schütz die Meere" präsentierte. Sie zählen zur Gruppe des harten Kerns um die Atelierleiterin Elke Voß-Klingler, die derart kunstwillig sind, dass sie demnächst ein weiteres Atelier mit Schwerpunkt auf Bildhauerei auf dem Lappenhof im Windrather Tal eröffnen möchten.

Das stete Ausloten von Möglichkeiten spiegelt sich in Abbotts und Schmidt Werken wider. Keines ihrer vier Werke steht in Beziehung zueinander, stets entwerfen sie neue Welten, die sich bei der rationalitätsverhafteten Schmidt am Abstrakten, bei der wahrheitssuchenden Abbotts an ihren Lebenserfahrungen orientieren. Manuel Rohde, der das Atelier gemeinsam mit Voß-Klingler leitet, bescheinigt allen Kursteilnehmern Mut: "Was für mich zählt, ist, dass sich alle auf das Abenteuer eingelassen haben. Jeder hat sich von seinem eigenen Stern leiten lassen."

Um eine musikalische Dimension erweiterte das Vokalensemble "Members" die Schau. Sängerin Kerstin Koenig zeigte sich multitalentiert, hatte sie doch bereits in Stein einen klassisch schönen Torso und einen prächtigen Löwenkopf, der sich gut als ewiger Wächter vor dem Haus Langensiepen machen würde, geschaffen. Für den Psychologischen Dienst sprach Dr. Ulrike Görres-Kahn dankbar, stolz und tief berührt über die Arbeit im Atelier. Dem pflichtet der Theologische Vorstand der BDA Jörg Hohlweger bei. Er berichtete von den erdenden, beruhigenden Wirkungen, welche die drei Ateliergemälde in seinem Büro auf ihn hätten.

In Erinnerung bleiben sicher auch der schwebende, an ein Sandwich erinnernde Marmorstein "Gleitende Schichten" von Ingeborg Colsman und die gleißenden Farben von Brigitte Roth.

Seit gut anderthalb Jahren ist Manuel Rohde nun verantwortlich für das Wirken im Haus Langensiepen und er bilanziert sein erstes komplettes Leitungsjahr 2012 äußerst positiv: "Das Offene Atelier war im nun ausgehenden Jahr ein Ort ausgeprägter Schaffensfreude — davon konnte man sich in dieser Ausstellung überzeugen." Besonders glücklich stimmt ihn, dass die Zeichenlehrerin Sabine Comes nun das Atelierteam verstärken wird.

Das neuerschienene Kursprogramm für das Jahr 2013, diesmal erstmals mit einem speziellen Kunstprojekt für Bewohner des Sozialtherapeutischen Verbundes und ihre Angehörigen, sowie Malaktionen mit Naturmaterialien am Zeittunnel ist unter www.bergische-diakonie.de/html/bereiche/sozialtherapeutischer-verbund/das-offene-atelier/ einsehbar.

(RP/rl)
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