Kreis Mettmann Note "befriedigend" für Kreis-Konjunktur

Kreis Mettmann · Laut IHK-Umfrage schätzen die Unternehmen im Kreis Mettmann ihre wirtschaftliche Lage zufriedenstellend ein. In diesem Jahr erwarten sie aber eine leichte Belebung. Der Fachkräftemangel schmälert die Beschäftigungsquote.

 Nicht nur in der Gießerei von Georg Fischer ist Feuer im Ofen: Die Stimmungslage in der Industrie ist positiv.

Nicht nur in der Gießerei von Georg Fischer ist Feuer im Ofen: Die Stimmungslage in der Industrie ist positiv.

Foto: Greif/GF

Die Lage In "ruhigem Fahrwasser" sieht Gerd Helmut Diestler von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf die Konjunktur im Kreis Mettmann zu Jahresbeginn. Das hört sich nach einem guten befriedigend an - mit Steigerung nach oben. Immerhin schätzen die von der IHK befragten gut 200 Unternehmen mit mehr als 20 000 Mitarbeitern ihre Geschäftslage nur wenig verhaltener als noch im vergangenen Herbst ein.

Aber: "Sie erwarten im laufenden Jahr eine etwas bessere Entwicklung als bislang", sagt Diestler. Jeder zweite Betrieb ist derzeit mit seiner Auftragslage zufrieden, 38 Prozent meldeten eine gute, nur zwölf Prozent eine schlechte Lage. Ähnlich sieht es bei den Erwartungen aus. Die liegen nur leicht unter der Lageeinschätzung im vergangenen Herbst. Der sogenannte Erwartungsindikator ist leicht auf 26 von zuvor 23 Prozentpunkten gestiegen. "Danach dürfte die Konjunktur in diesem Jahr unspektakulär, aber mit einer leichten Aufwärtstendenz verlaufen", erklärt Diestler.

Die Risiken Der Russland-Ukraine-Konflikt, die künftige Entwicklung in der Euro-Zone, das Griechenland-Problem, dazu die Belastungen der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik (Rente mit 63 Jahren, Mindestlohn) sowie relativ hohe Forderungen in den anstehenden Tarifrunden: Es gibt genug Unsicherheit in den Unternehmen. Die Inlandsnachfrage bleibt aber das höchste Konjunkturrisiko. Jedes zweite Unternehmen sorge sich inzwischen um die Verschlechterung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen.

Die Chancen Als Wachstumsmotoren für die Unternehmen gezeigt haben sich die niedrigeren Öl- und Gaspreise sowie der schwache Euro, der Exporte außerhalb der Euro-Zone begünstigte, sagt Diestler.

Die Branchen Verbessert hat sich die Stimmungslage auf ohnehin hohem Niveau im Großhandel. Aber auch der traditionell eher skeptische Einzelhandel sieht die Geschäftslage positiv. Die Bauwirtschaft und die Industrie seien zufrieden, sagt Diestler, aber nicht mehr so euphorisch wie noch im vergangenen Jahr. Positive Erwartungen hegen Industrie und unternehmensnahe Dienstleister sowie der Großhandel. Wieder optimistischer sind auch die Bauwirtschaft und zum Teil der Einzelhandel.

Die Produktionsauslastung Die liegt in Industrie und Bauwirtschaft des Kreises wie in der jüngsten Herbstumfrage bei 81 Prozent aller Betriebe. Das ist deutlich über dem langjährigen Durchschnitt.

Die Auftragseingänge Bei der Auftragslage hat sich kaum etwas geändert. Nun überwiegen sogar leicht diejenigen Betriebe, die in den vergangenen Monaten gesunkene Auftragseingänge im Inland hinnehmen mussten. Auch bei den Auslandsaufträgen kann keine Zunahme festgestellt werden. Aber: Die Betriebe im Kreis rechnen für dieses Jahr mit einer zunehmenden Nachfrage.

Die Investitionen 24 Prozent aller Betriebe wollen mehr als zuvor investieren, 15 Prozent haben dagegen ihr Investitionsbudget gekürzt. Dieser Unterschied von neun Prozentpunkten ist höher als im Herbst 2014 (sechs Punkte), liegt aber deutlich niedriger als 2015 (18 Punkte).

Die Beschäftigungslage Die Zahl der Einstellungen dürfte zunehmen, sich aber verlangsamen. Aber: Die Unternehmen leiden unter dem stärker werdenden Mangel an ausgebildeten Kräften. "Fachkräftemangel ist weiterhin für 40 Prozent aller Betriebe ein Thema, bei 22 Prozent ist er ein Risiko für die Geschäftsentwicklung", weiß Diestler.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort