Wülfrath Norweger jubilieren in Wülfrath

Wülfrath · Nach dem Konzert im Forum Niederberg traten der Sängerkreis und der Chor Høybråten Sangforening in der Stadtkirche auf. Tobias Holitschke glänzte mit zwei geistlichen Liedern von Dvorak.

Das 90. Chorjubiläum der Høybråten Sangforening aus Oslo war Anlass eines Besuches beim befreundeten MGV Sängerkreis Wülfrath. Und die langjährige Freundschaft zwischen den beiden Männerchören wurde bei unterhaltsamen Unternehmungen und zwei Konzerten weiter vertieft. Bereits am Samstag füllten die beiden Männerchöre gemeinsam mit der Velberter Chorgemeinschaft das Forum Niederberg. Vom Lortzingschen Opernchor bis hin zu Liedern von Reinhard Mey, mit norwegischen Weisen und deutschen Volksliedern begeisterten die Chöre dort ihr Publikum.

Geistliches Liedgut

Am Sonntag Nachmittag in der evangelischen Stadtkirche war das Programm dem geistlichen Liedgut gewidmet. Der gastgebende Chor setzte gleich zu Beginn seine Akzente und überzeugte mit Beethovens: Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre. Auch das "Ave Verum" von Mozart war zu hören. Unter dem zuverlässigen Dirigat von Lothar Welzel gelang auch ein schwungvolles Halleluja aus "Herr der Herrlichkeit" von Otto Groll.

Etwas kleiner, aber deswegen nicht weniger überzeugend präsentierte sich der norwegische Chor unter Emir Mujkic. Göte Widlunds "Alta trinitata beata" ist ein bekanntes geistliches Lied, das die Gäste aus dem hohen Norden sehr gefühlvoll vortrugen. Ihre wahre Begeisterung allerdings ließen sie mit einigen Spirituals erkennen. Besonders bei der Komposition ihres früheren Chorleiters Knut Raude: "Walk in the light" zeigten die Nordlichter, dass Temperament nicht nur mediterranen Ursprungs ist. Und dass sie nicht nur temperamentvoll sondern auch anspruchsvoll klassisch singen können, bewiesen sie mit dem "Ave Maria" von Anton Bruckner. Derart bekannte Vertonungen wie auch das "Sanctus" von Friedrich Silcher sind immer eine Herausforderung, denn hier ist jeder Ton bekannt.

Zwischen den einzelnen Blöcken glänzte Tobias Holitschke mit zwei geistlichen Liedern von Dvorak. Besonders gelang ihm aber das "Panis angelicus" von César Franck, – hier passte die Vertonung punktgenau zu seiner Stimmlage. Die Lieder von Franz Schubert sind Basisarbeit für jeden Männerchor und der Sängerkreis Wülfrath macht da keine Ausnahme. Wie herrlich erklang der Refrain "Holde, erwache" aus dem Nächtlichen Ständchen, - hier konnten die bergischen Tenöre zeigen, was in ihnen steckt. Frei nach dem Motto "Der Kuckuck und der Esel" wetteiferten im besten Sinne die Wülfrather und gaben einige Spirituals zum Besten. Bei "Little David" ging die Post ab. Der begeisterte Applaus galt dann beiden Chören und dem Solisten, die gemeinsam nochmals "Walk in the light" aus vollem Herzen sangen und das Publikum am liebsten rhythmisch mit geklatscht hätte. Ein schöner Nachmittag – dank der beiden Chöre und ihrer Dirigenten. Lykkønskning – Herzlichen Glückwunsch.

(eise)
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