Stadthalle und Begegnungsstätte Neues Jahr, neue Neander-Kunst

Erkrath · Immer wieder Absagen und Verschiebungen – 2021 war auch für die Künstlergruppe Neanderart Group nicht das beste Jahr. Hochmotiviert geht es jetzt ins neue Kunstjahr 2022, mit zweimal „QuickArt“ im Foyer der Stadthalle und einer Fotoschau.

 Dieses Portrait (Ausschnitt) stammt von Marion Jansen, die am 14. Januar ausstellt.

Dieses Portrait (Ausschnitt) stammt von Marion Jansen, die am 14. Januar ausstellt.

Foto: Neanderart

Es läuft ganz ordentlich mit der „QuickArt“, der schnellen Kunst, berichtet Ralf Buchholz, einer der führenden Köpfe der Künstlervereinigung „Neanderart Group“. In Ermangelung eines festen Ausstellungsortes ist sie stets darum bemüht, neue Möglichkeiten zur Präsentation zu finden, und stieß bei der hiesigen Stadtverwaltung auf offene Ohren. Parallel zu Theater, Comedy und Kabarett in der Stadthalle an der Neanderstraße darf jeweils ein Vertreter der Neanderart an einem Stand im Foyer seine Kunst ausstellen und zum Verkauf anbieten.

„Eine ganz tolle Sache. Der Zeitraum ist zwar stets knapp bemessen, aber wir können in der Stadthalle ein großes und gemischtes Publikum erreichen. Auch wenn wegen Corona vielleicht mal nur 120 Leute zu einer Veranstaltung kommen: Wann hat man als regionaler Künster schon einmal so viel Aufmerksamkeit?“, sagt Ralf Buchholz. Es mangelt daher in der aktuell 37 Künstlerinnen und Künstler vereinigenden Gruppe (plus weitere Assoziierte in der Region und darüber hinaus) nicht an Kandidaten für dieses Format.

Den Auftakt in 2022 macht am Freitag, 14. Januar, wenn Comedienne Lisa Feller in der Stadthalle auftritt, die Malerin Marion Jansen. Einigen dürften sie von ihrer Lehrtätigkeit für die Erkrather Volkshochschule her bereits kennen. ,,Augenblicke" ist der Titel ihrer Schau mit Portraits, die sie mit Acryl und Pastellkreide fotorealistisch in Szene setzt. Die können, wie Buchholz betont, übrigens nicht nur Theaterbesucher in Augenschein nehmen, sondern jeder Kunstinteressierte – ein Ticket brauche man schließlich erst, wenn es in den Saal gehe. Das Foyer stehe grundsätzlich allen offen und der jeweilige Ausstellende sei ab 19 Uhr vor Ort.

Wer Kunst kauft, tut derzeit auch ein gutes Werk, denn wie viele Freischaffende muss Malerin Jansen seit Beginn der Pandemie Einbußen wegen ausgefallener Workshops und Kurse verkraften. Bei der „QickArt“ kann sie auf bereits fertige Arbeiten aufmerksam machen und Aufträge annehmen, etwa für Portraits von Menschen oder auch Haustieren. Ein Foto als Vorlage würde zur Umsetzung schon reichen, falls unter den gegebenen Umständen keine Live-Sitzung erwünscht ist.

Am Mittwoch, 19. Januar, wenn die Komödie „Älterwerden ist nichts für Feiglinge“ über die Bühne geht, wird Lucia Meurer den Abend mit neuen Arbeiten umrahmen – vor Beginn der Veranstaltung, während der Pause und eine Weile nach der Veranstaltung. Lucia Meurers Kunst strebt ins Mehrdimensionale, Strukturen sind ihr bevorzugtes Thema. Die arbeitet sie mit Pasten, Acrylfarben, Holz, Steinen, besonderen papieren, Rostpigmenten und verrosteten Elementen aus. „Für mich bedeutet Rost Faszination, außergewöhnliche Farbgebung und Vergänglichkeit“, sagt Lucia Meurer. Auch ihre Ausstellung ist von 19 Uhr bis Theater-Ende unter den aktuellen Coronaregeln zu sehen.

Nicht im Theater, sondern in der Begegnungsstätte der Caritas an der Gerberstraße 7 wird ab Freitag, 28. Januar, Carina Burau ausstellen. Das mit Anfang zwanzig jüngste Mitglied der Neanderart Group debütiert mit experimenteller Fotografie, mit verzerrten Portraits, Stilleben und Panorama-Aufnahmen. Ihre Ausstellung setzt die „Newcomer“-Reihe der umtriebigen Neanderart bei der Caritas fort.

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