Mettmann Neuer Trägerverein gesucht
Mettmann · Die Gesellschaft Verein muss sich vom Haus an der Beckershoffstraße 20 trennen. Die Sanierungskosten sind durch die Mitgliedsbeiträge und die Einnahmen aus der Gastronomie nicht mehr zu bezahlen.
Das altehrwürdige Haus der Gesellschaft Verein (GVM) zu Mettmann an der Beckershoffstraße 20 muss in den nächsten Jahren gründlich saniert werden. Immerhin wurde es im Jahr 1878 erbaut. Rendant Friedhelm Kückels geht davon aus, dass eine Investitionssumme von mindestens 150 000 Euro aufgebracht werden muss. "Das können wir mit unseren Mitgliedsbeiträgen nicht stemmen", sagt der Mettmanner. Das Haus soll deshalb verkauft werden.
Derzeit hat die GVM etwa 95 Mitglieder. Einzelpersonen zahlen 310 Euro Mitgliedsbeitrag im Jahr. Mit diesem Geld lassen sich auf Dauer die Kredite nicht bedienen. Die Gastronomie, die seit einigen Monaten in Eigenverantwortung der GVM läuft, hat in Mettmann einen sehr guten Ruf gewonnen. Doch die Einnahmen tragen (nach Abzug von Personalkosten und Wareneinkauf) nur einen geringen Teil der Verbindlichkeiten. "Wir haben uns deshalb schweren Herzens entschließen müssen, das Haus an der Beckershoffstraße mit Grundstück zu verkaufen, um die Existenz der GVM nicht zu gefährden", sagt 2. Vorsitzender Klaus Bartel.
Beitrag zum kulturellen Leben
In der jüngsten Generalversammlung wurde der Vorstand von den Mitgliedern beauftragt, folgende Punkte zu untersuchen und Verhandlungen aufzunehmen: Einen Trägerverein zu gründen, der das Vereinshaus kauft oder pachtet und künftig betreibt; oder sich maßgeblich an den Kosten beteiligt. Zweite Möglichkeit: Das Vereinshaus zu verkaufen, vorzugsweise an einen Investor, der der GVM auch künftig ihr Vereinsleben ermöglicht. Kückels und Bartel halten nicht viel von der zweiten Option. Ihre Befürchtung: Wenn das Haus an einen Investor verkauft werde, der dort eventuell einen Neubau unter Einbeziehung der Nachbargrundstücke plant, wäre das Gebäude nicht nur für die GVM, sondern auch für Mettmann verloren.
Ein Trägerverein hingegen, so Kückels, könnte nicht nur das Haus und damit die GVM erhalten, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt beitragen. Erste Verhandlungen mit potenziellen Mitgliedern des Trägervereins sind bereits positiv gelaufen. Angesprochen wurden und werden: Mettmanner Vereinigungen und Vereine, die Kirchen, Einzelpersonen mit besonderem Interesse am Haus, Mettmanner Unternehmen und Banken sowie die öffentliche Hand.
Friedhelm Kückels: Die Zielsetzung des Trägervereins soll den Erfordernissen für die Anerkennung einer Gemeinnützigkeit entsprechen, damit Gründungsbeitrag und laufender Beitrag steuerlich abzugsfähig werden. Eine genaue Ausgestaltung des Trägervereins (Satzung) könne nur in Kommunikation mit den zu gewinnenden Mitgliedern des Trägervereins erarbeitet werden. Der Vorstand stellt sich etwa 20 Mitglieder des Trägervereins vor, die je 20 000 Euro zahlen.
"Wichtig erscheint uns, dass für ein derartiges Konzept die Gastronomie im Haus erhalten bleibt", sagt Klaus Bartel. Mittelfristig wäre es sinnvoll, wieder einen Pächter für die Gastronomie finden.
