Evangelisches Krankenhaus Mettmann Neuer Chefarzt behandelt Gefäßleiden

Mettmann · Dr. Guido Eickmann bildet mit Dr. Christian Berg ein Gefäßzentrum, das direkt auch eine zweite Meinung liefert.

 Dr. Guido Eickmann ist neuer Chefarzt der Gefäßchirurgie im Evangelischen Krankenhaus Mettmann.

Dr. Guido Eickmann ist neuer Chefarzt der Gefäßchirurgie im Evangelischen Krankenhaus Mettmann.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das Evangelische Krankenhaus (EVK) Mettmann hat einen neuen Chefarzt für die Gefäßchirurgie. Dr. Guido Eickmann (55) war zuletzt als Chefarzt im Klinikum Oberberg in Waldbröl tätig. Jetzt zog es ihn zurück nach Mettmann, wo der Vater dreier erwachsener Kinder seit über 35 Jahren lebt. „Das Angebot war so reizvoll, ich konnte da nicht widerstehen“, sagt er.

Eickmann hat in Düsseldorf studiert und seine Assistenzarztzeit in Düsseldorf, Duisburg und Wuppertal verbracht. Von 2001 bis 2008 war er als Facharzt tätig, dann wirkte er als Oberarzt im Düsseldorfer Dominikus Krankenhaus. EVK-Geschäftsführer Bernd Huckels freut sich, dass das Krankenhaus mit Eickmann nun „das gesamte operative Spektrum“ als Gefäßzentrum anbieten kann. „Darin haben wir schon ein Alleinstellungsmerkmal.“

Dazu zählen sowohl offene als auch so genannte endovaskuläre Eingriffe, die innerhalb eines Blutgefäßes und damit minimalinvasiv ablaufen. Eickmann wiederum freut sich, dass die Abteilung der Gefäßchirurgie „relativ luxuriös ausgestattet“ ist und über die enge Zusammenarbeit mit Chefarzt Christian Berg, der die konservative Gefäßmedizin leitet, zwei Expertenmeinungen zur Verfügung stehen. Dazu Christian Berg: „Wir leisten die Sprechstunden gemeinsam ab und können Patienten damit direkt die Zweitmeinung präsentieren.“

Gefäßleiden seien eine unterschätzte Wohlstandserkrankung, betont Eickmann. Sie werden durch hohen Blutdruck, Rauchen und Diabetes gefördert. Vielen bekannt ist beispielsweise die „Schaufensterkrankheit“, die so heißt, weil Betroffene mit ihren schmerzenden Beinen keine weiten Strecken gehen können und daher vor Schaufenstern immer wieder stehen bleiben. Vorsorge liegt Eickmann in diesem Zusammenhang ganz besonders am Herzen: „Wir wollen als Anlaufstelle wahrgenommen werden, zu der die Patienten möglichst früh kommen.“ Dabei betont Eickmann, dass ein chirurgischer Eingriff „erst am Ende einer Therapiekette“ stehe.

Eickmann folgt auf Prof. Wilhelm Sandmann, der am EVK von 2017 bis Ende 2019 wirkte und als „gefäßmedizinische Koryphäe“ gegolten habe, sagt Huckels. Er habe mit 77 Jahren aus Altersgründen seinen Abschied genommen. Sandmann, der in der Forschung tätig war und auch sehr seltene Krankheiten behandelte, war zuletzt in Kritik geraten: In einem Artikel des Magazins „Der Spiegel“ war ihm unter dem Titel „Professor Messer“ unterstellt worden, dass er Eingriffe ohne hinreichende medizinische Indikation durchgeführt habe – im vorliegenden Fall bei einem so genannten Kompressionssyndrom. Das ist eine Gefäßverengung, die die Nahrungsaufnahme erschwert. Das aber weist Huckels als „falsch“ zurück: „Es werden ausschließlich medizinisch indizierte Fälle operiert, wobei die Beurteilung auf der Erfahrung der Operateure beruht. Professor Sandmann gilt als führender Experte dieser Operationsmethodik.“

Durch die enge Zusammenarbeit der beiden Chefärzte sieht sich das EVK künftig gegen ähnliche Vorwürfe gewappnet. Zudem sei die Forschung nicht sein Steckenpferd, sagt Eickmann: „Ich behandle die Leiden, die die Menschen im Kreis Mettmann haben.“

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