Millrath Neue Ausstellung weckt die Reiselust

Erkrath · Manfred Schulze-Kasper setzt seine liebsten Urlaubsorte farbkräftig in Szene. Eine Auswahl ist noch bis zm 6. Februar im Kunsthaus an der Dorfstraße zu sehen.

 Manfred Schulze-Kasper mit einigen seiner Arbeiten im Kunsthaus.

Manfred Schulze-Kasper mit einigen seiner Arbeiten im Kunsthaus.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Klein aber fein, so präsentiert sich die Ausstellung von Manfred Schulze-Kasper im Kunsthaus an der Dorfstraße in Millrath. Der gebürtige Düsseldorfer, der seine frühe Jugend im Schatten von St. Lambertus verbrachte, hatte zunächst eine Lehre als Schaufenstergestalter absolviert und danach die Fachhochschule für Design besucht.

Noch während des Studiums hat er begonnen, sich künstlerisch zu betätigen und einige wunderschöne Ansichten seiner Heimatstadt zeugen noch heute davon – Radierungen, die er nach Fotos rund um den Stiftsplatz gestaltet hat. Doch eigentlich hatte er schon mit 15 Jahren angefangen zu malen, damals noch mit Plakafarben und, wie er meinte, war das frühe Malen wohl entscheidend für seine Berufswahl. Schaufenstergestaltung ist ein sehr abwechslungsreicher, kreativer Beruf, der einem sehr viel gestalterische Freiheiten einräumt, aber auch organisatorisches Talent erfordert, sagt der Maler.

Den Fortschritt der Arbeiten des Künstlers kann der Betrachter in Etappen einteilen. Die frühen Werke waren die Radierungen, später, so Mitte der 1980er Jahre, ließ er Urlaubserinnerungen in Acryl auf Papier entstehen: Südfrankreich, Spanien, Ansichten von Städten am Meer. Noch einige Jahre später gesellten sich Tuschezeichnungen und Aquarelle hinzu, zu denen ihn Aufenthalte in Schweden inspiriert hatten.

Obwohl Manfred Schulze-Kasper noch nie auf Korsika gewesen ist, hat ihn doch einer der größten Wasserfälle der Insel so fasziniert, dass daraus ein beeindruckendes Bild entstanden ist. Man hört das Wasser, das in großförmigen Kaskaden herunterfällt, förmlich rauschen. Ab 2010 werden seine Arbeiten exzessiver, er wagt einen Schritt in die Richtung zum Abstrakten. Intensive Farben, die Wasser der Flüsse werden leuchtend rot, die Umrisse der Häuser lösen sich ein wenig von der Realität. Zu einem Ausflug in die naive Malerei  lädt die Strandansicht bei Venedig ein: Der Verkaufswagen eines Eisbudenbesitzers mit erfrischenden Angeboten lockt Kinder an, die wartend vor den Leckereien stehen. Hier verwendet der Künstler erstmals Acryl auf Leinen.

Seit Jahren gehört Manfred Schulze-Kasper dem Verein Kunsthaus Erkrath an und hat sich schon einige Male an den bekannten Mitgliederausstellungen beteiligt. Diese hier ist seine erste Einzelausstellung, die seine künstlerische Entwicklung bestens erkennen lässt. Ein besonderes Hobby von Manfred Schulze-Kasper ist das Reisen, speziell das Radwandern. Zusammen mit seiner Frau unternimmt er ungewöhnlich lange Touren, so von Kiel bis Danzig oder von der Donaumündung bis nach Budapest, stromaufwärts bitteschön! Dass er auf diesen Touren keine Staffelei mitnehmen kann, erklärt sich von selbst. Aber fotografieren kann er – und liebt es.

Vielleicht können die Besucher einer weiteren Ausstellung in einigen Jahren Impressionen von diesen Reisen bewundern. In welcher Stilrichtung? Das ist bestimmt noch ungewiss.

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