Mettmann Naturschützer wollen gegen A 44 klagen

Düsseldorf · Die Kürzung der Landesförderung für Naturschutz und Landschaftspflege wirkt sich negativ auf den lokalen Naturschutz aus. Die stellte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), Götz-Reinhardt Lederer, auf der Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe im Hildener Bürgerhaus fest.

Die neue Regierung hatte fast 80 Prozent der Zuwendungen gestrichen. Dadurch sei der Einsatz vieler jugendlicher Naturschützer weggefallen. "Hier wird am falschen Ende gespart", meint der Kreisgruppen-Vorstand.

Gegen den Lückenschluss der A 44 zwischen Ratingen und Velbert bereitet die Ortsgruppe Ratingen mit Bürgerinitiativen eine Klage vor. Die Kreisgruppe werde das Verfahren begleiten. Problematisch seien vor allem Lärm und Auswirkungen auf umliegende Biotope.

Der Schlupkothener Bruch in Wülfrath soll nach dem Verkauf durch Rheinkalk kein Naturpark werden. Lederer: "Die Planungen waren so abenteuerlich, dass die Pläne zurückgezogen werden mussten." Er rechne aber mit einem neuen Vorstoß.

Viele Vorschläge ehrenamtlicher Naturschützer zum Neandertal wurden nicht berücksichtigt, so Lederer. Dennoch bewerte er etwa die Umlegung des Joggerparkplatzes aus dem Tal auf die Höhe und die Anleinpflicht für Hunde positiv. Der Bezirksregierung warf Lederer vor, den Naturschutz weit hinter die Naherholung einzuordnen.

Die Illumina im Neandertal konnte der BUND "leider" nicht verhindern. Die intensive Behandlung des Klimawandels in den Medien kommt den Umweltschützern gelegen. Sven Kübler präsentierte Ideen, wie lokale Initiativen tätig werden könnten. Rüstige Rentner böten viel Potenzial, um den Umweltschutz zu stärken. Zustimmung erhielt die BUND-Jugend, die an Ganztagsschulen im Kreis für Umweltbildung tätig werden will.

Als Arbeitsschwerpunkte für 2007 nennt der Vorsitzende Klimaschutz und Mobilfunk. Die Natur werde zentrales Anliegen bleiben. Dazu gehöre, die grüne Gentechnik einzudämmen.

Vorstand Götz-Reinhardt Lederer lobte die Hildener Bäckerei Schüren, die von der BUND-Kreisgruppe für ihr soziales und nachhaltiges Wirtschaftens den Umweltpreis 2006 erhalten hatte.

(RP)
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