Die Saison begann mit Schwierigkeiten Bilanz: Besucherrekord im Naturbad

Mettmann · Die Bäderverwaltung zählt im Sommer 71.968 Badegäste. Vor der Eröffnung gab es einen großen Wasserschaden.

 Die Vorbereitungsarbeiten für die Badesaison nehmen viel Zeit in Anspruch. Die Reinigung erfolgt ohne Chemie.

Die Vorbereitungsarbeiten für die Badesaison nehmen viel Zeit in Anspruch. Die Reinigung erfolgt ohne Chemie.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

In jedem Jahr gibt es Proteste aus der Bevölkerung: Es ist Mai, die Sonne scheint, es ist warm und das Mettmanner Naturbad ist noch nicht geöffnet. Das liegt nicht an der schlechten Planung der Bäderverwaltung, sondern an den erforderlichen Arbeitsschritten, die notwendig sind, damit ein Ökobad an den Start gehen kann. Anders als bei einem herkömmlichen Freibad, das mit gechlortem Wasser befüllt und mittels Heizung erwärmt wird, lauft dies bei einem Naturbad anders ab.

In der nächsten Sitzung des Sport- und Kulturausschusses  (8. November, 17 Uhr) klärt Frank Fitsch, Leiter des Bäderamtes, auf:

Allein die Reinigungsarbeiten des Beckenkörpers mit zwei Arbeitskräften beanspruchen sechs Wochen Arbeitszeit, da ohne Hilfe chemischer Produkte gereinigt werde, so Fitsch.

Unter der Beckenfolie sammelt sich Grundwasser, das bei der Entleerung des Beckens die Folie aufschwemmen lässt. Je nach Ansammlung muss die Folie aufgeschnitten werden, um das Wasser abpumpen zu können.

Die Kontrolle und Reparatur der Beckenfolie auf Leckagen beansprucht eine Woche und kann nur bei trockenem Wetter ausgeführt werden. Und: Für die Befüllung des Beckens mit Brunnenwasser wird eine weitere Woche benötigt. Ferner stellt sich die   Regeneration und biologische Stabilität des Badewassers erst nach etwa zehn Tagen ein.

Ferner, so Fitsch, muss vor der  Eröffnung des Bades eine Badewasseranalyse durch ein Hygieneinstitut vorgenommen werden. So sei der Mindestzeitraum für die Vorbereitung der Sommersaison im Idealfall mit zehn Wochen zu beziffern. Bei personellen Ausfällen oder widrigen Wetterverhältnissen verlängere sich die Vorbereitungszeit.

„In dieser Saison mussten die Vorbereitungsarbeiten im März wieder eingestellt werden, da langanhaltender Frost mit Temperaturen um Minus 8 Grad die Arbeiten nicht zuließ“, so die Bäderabteilung.

Hinzu kam in diesem Jahr ein massiver Wasserschaden an der Holzkonstruktion der Umkleiden.  Unterm Strich verzögerte sich die Eröffnung um mindestens zwei Wochen. Ein weiteres Problem: Bei schönem Wetter muss sich  im Naturbad intensiv um die Wasserqualität gekümmert werden. Das ökologische System reagiert auf Hitze allergisch (Badewasserhygiene). Täglich fallen so drei Arbeitsstunden an.  „Aus diesem Grund können frühere Öffnungszeiten mit dem derzeitigen Personal nicht realisiert werden“, heißt es in der Vorlage.

Positiv: In dieser Saison wurde ein Besucherrekord erzielt. 71.968 Badegäste besuchten in 2018 das  Naturbad. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2006 lag bei 52.656 Gästen und wurde so  um 36.68 Prozent übertroffen. Der Tagesrekord lag in der Saison 2018 bei 4.000 Gästen. An Spitzentagen mussten 320.000 Liter frisches Brunnenwasser zugeführt werden. Das 11 Grad kalte Wasser sorgt auch dafür, das sich das Naturbad nicht zu sehr erwärmt und es dann möglicherweise hygienische Probleme gibt. Und: Durch die Hitze mussten mehr Algenreste aus dem Wasser gefischt werden als sonst.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort