Natur in Mettmann So trotzen Vögel der Winter-Kälte

Mettmann · Jetzt freuen sich die Vögel über zusätzliches Futter und ein warmes Nest. Der Nabu gibt Tipps, wie man den Tieren in der kalten Jahreszeit helfen kann.

 Die Meise freut als Weichfutterfresser über eine Extraportion Haferflocken oder Apfelstückchen im Winter.

Die Meise freut als Weichfutterfresser über eine Extraportion Haferflocken oder Apfelstückchen im Winter.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Viele Vögel fliegen im Herbst nach Süden. Einige bleiben bei uns und trotzen der Kälte. Dabei können wir helfen – nicht nur mit dem richtigen Futter. Damit Rotkehlchen, Meise und Co im Frühjahr noch bei uns im Garten sind.

„Auch im Winter gibt es im Garten 15 bis 20 verschiedene Vogelarten“, weiß Wolfgang Sternberg, Vorsitzender vom Nabu Kreisverband Mettmann. „Zu unterscheiden ist dabei zwischen Körnerfressern und Weichfutterfressern.“ Meisen, Spatzen und Finken gehören zur Kategorie der Körnerfresser. Rotkehlchen, Amseln oder der Zaunkönig sind hingegen Weichfutterfresser. „Die Weichfutterfresser freuen sich etwa über Haferflocken, gerne in Öl aufgeweicht, Rosinen, Apfelstückchen“, zählt Sternberg auf. „Die Körnerfresser mögen Sonnenblumenkerne oder eine Körnermischung, am besten mit Fett vermischt.“

Fett ist wichtig für alle Vogelarten in den Wintermonaten, weil es sehr energiereich ist. Man kann solches Futter kaufen, aber auch selbst herstellen. „Dazu braucht man lediglich eine Fettart, die man erwärmen kann, um die Körner einzurühren und die bei Kälte wieder stabil wird“, erklärt der Nabu-Experte.

Der Nabu empfiehlt, Futtersilos den offenen Vogelhäuschen zur Fütterung vorzuziehen. „In den Silos bleibt das Futter trocken und ist wetterfest aufbewahrt. Und es rieselt immer so viel nach, wie die Vögelchen unten aus den Öffnungen rauspicken“, erläutert Sternberg. In einem offenen Vogelhaus sollte man Futter für maximal zwei Tage anbieten, „damit die Vögel nicht zu oft darin rumlaufen und es verschmutzen oder es aufweicht“. Die offenen Häuschen sollte man zudem regelmäßig mit kochendem Wasser säubern und gut trocknen lassen.

Wasser ist im Winter nicht unbedingt notwendig, wenn man aber eine Wasserstelle für die Vögel hat, sollte das Wasser täglich gewechselt werden. „Nur so kann man verhindern, dass Krankheitskeime entstehen und übertragen werden.“

Generell sollte kein Brot „und auch sonst keine gesalzenen oder gewürzten Speisen“ verfüttert werden. „Das ist kein Futter für die Vögel und schadet ihnen“, warnt der Nabu-Experte. „Vögel können an Brot sterben, weil es sie aufbläht und sie dann nichts mehr essen können.“

Wer noch mehr machen möchte als seine gefiederten Gartenbewohner im Winter zu füttern, kann ihnen zudem ein „Nest“ anbieten.

„Generell gilt, das Füttern alleine natürlich nicht reicht, wenn die passenden Lebensräume fehlen“, sagt Sternberg. Nisthilfen sind daher eine gute Idee. „Viele Nisthilfen werden im Winter als Winterquartier genutzt – auch eine Meise flüchtet bei Minustemperaturen gerne in einem geschützten Raum und kuschelt sich in ein Nest.“ Nisthilfen sind eine große Hilfe für die Vogelwelt, denn natürliche Höhlen sind mittlerweile Mangelware. Auch den Garten möglichst naturnah zu belassen, hilft – nicht nur den Vögeln, sondern auch anderen Tieren wie beispielsweise den Igeln. Anleitungen wie man Nisthilfen selbst bauen kann, findet man auf der Webseite des Nabu unter www.nabu.de.

„Mit Füttern helfen wir immer nur dem einzelnen Individuum, nicht der gesamten Art“, sagt Wolfgang Sternberg. „Aber jeder möchte doch, dass seine Kohlmeise im Garten den Winter auch überlebt.“

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