Nachfolger gesucht 70 Kandidaten für Wirtschaftsförderung

Mettmann · Mettmann sucht einen neuen Verantwortlichen. Bewerbungsgespräche laufen. SPD drängt auf Beteiligung des Rates.

 Mettmanns Wirtschaftsförderer Wolfgang Karp nahm im vergangenen Jahr seinen Abschied. Für ihn wird derzeit ein Nachfolger gesucht.

Mettmanns Wirtschaftsförderer Wolfgang Karp nahm im vergangenen Jahr seinen Abschied. Für ihn wird derzeit ein Nachfolger gesucht.

Foto: Kreisstadt Mettmann

Nach dem Wechsel des bisherigen Stelleninhabers Wolfgang Karp in den Ruhestand ist die Position des Wirtschaftsförderers der Stadt Mettmann vakant. Auf das Stellenangebot haben sich rund 70 Bewerber gemeldet. Das berichtet der Sprecher der Stadt Mettmann, Thomas Lekies, auf Nachfrage unserer Redaktion. Auch die Bewerbungsgespräche sind bereits angelaufen. Offenbar ist die Qualität der Bewerbungen gut: Viele Kandidaten seien „ernst zu nehmen“, heißt es aus dem Rathaus, „wenngleich es auch einige gab, die die geforderten Anforderungen nicht erfüllten.“

Personalverwaltung und Personalrat, Bürgermeister, Gleichstellungs- und Schwerbehindertenbeauftragte haben die Unterlagen zwischenzeitlich gesichtet. Sechs Bewerberinnen und Bewerber sind nun ausgewählt und zu persönlichen Gesprächen eingeladen. Die aussichtsreichsten Kandidaten sollen danach den Fraktionsvorsitzenden, im Wirtschaftsförderungsausschuss und im Rat vorgestellt werden. „Eine Einstellung soll so schnell wie möglich erfolgen“, berichtet Lekies. Wann das der Fall sei, hänge jedoch auch von den Kündigungsfristen der Bewerber ab.

Die Neubesetzung der Stelle des Wirtschaftsförderers hat aus Sicht der Fraktionen eine große strategische Bedeutung. Denn die Aufgaben haben sich im Laufe der Zeit gewandelt: Weil die Zahl der zu vermarktenden Flächen zur Ansiedlung von Gewerbe in Mettmann nur gering ist, muss sich der Wirtschaftsförderer zunehmend dem Bestand und der Pflege von Kontakten widmen. Daher wurde in der Stellenausschreibung unter anderem auch Wert auf die „Belebung und Profilierung der Innenstadt“, die „Weiterentwicklung und Umsetzung eines ganzheitlichen Stadtmarketingkonzepts“ sowie die „Netzwerkarbeit“ gelegt.

Laut Gemeindeordnung hat der Rat eigentlich kein Mitspracherecht bei der Besetzung der Stelle des Wirtschaftsförderers, da sie bislang als Stabsstelle angesiedelt ist. Der Unterschied zu einer Linienstelle ist, dass die Stelleninhaber grundsätzlich keine Anordnungsbefugnisse haben, sondern ihre Arbeit lediglich der Entscheidungsvorbereitung dient. Da aber die Bedeutung der Wirtschaftsförderung der Stadt Mettmann so groß ist, sollen Wirtschaftsförderungsausschuss und Rat in diesem Falle dennoch eine Stellungnahme abgeben dürfen, heißt es aus dem Rathaus. Wann sich die aussichtsreichsten Bewerber tatsächlich vorstellen, stehe jedoch noch nicht fest.

Problem: Der Wirtschaftsförderungsausschuss tagt zum nächsten Mal erst am 26. Juni. Das macht SPD-Fraktionschef Florian Peters kritisch: „Das wundert mich. Wird sich damit die Stellenbesetzung dann noch mal verlängern?“, fragt er. Außerdem dränge seine Fraktion darauf, dass der Rat bei der Besetzung der Position sehr wohl beteiligt wird, sieht die SPD doch in ihr nicht nur eine Stabsstelle, sondern eine Linienstelle. Daher lassen die Sozialdemokraten zurzeit prüfen, ob und inwiefern sie eine Möglichkeit haben, mit politischen Mitteln diese Strukturen zu ändern.

Womöglich sehen alle Beteiligten am Mittwochabend schon klarer: Dann will der Bürgermeister in der turnusgemäß einberufenen Fraktionsvorsitzenden-Besprechung zu diesem Thema informieren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort